Littering ist ewiges Problem
Umweltsünder vermüllen den Bezirk
Momentan strecken nicht nur die Primeln allmählich ihre Köpfe durch die braune Erde, besonders am Straßenrand kommen auch Flaschen, Plastiksackerl und sonstiger Abfall zum Vorschein. Bei unzähligen Reinigungsaktionen - egal ob privat, über Vereine oder Gemeinden - helfen motivierte Menschen dabei, die Umwelt von Müll zu befreien.
BEZIRK. In Gänserndorf nimmt die Vermüllung der Waldflächen erschreckende Ausmaße an. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht etwa Speisereste, abgelaufene Speisen in Plastikfolien, Autoreifen oder entsorgte Möbel aufgefunden werden. Die Mitglieder der Gänserndorfer Jagd entsorgen den Müll vorschriftsmäßig, damit die Tier- und Pflanzenpopulation keinen Schaden erleidet.
„Täglich sind Mitglieder der Jagdgesellschaft Gänserndorf im Revier unterwegs, um Fütterungen und Ansitze zu kontrollieren“,
erklärt Jagdleiter Wolfgang Reng.
„Dabei wird immer häufiger illegal entsorgter Müll aufgefunden. In der Nähe von Siedlungsgebieten häuft es sich auch, dass altes Brot und andere Speisereste von den Jagdkameraden entsorgt werden müssen.“
Reng weist darauf, dass das Füttern von Wild grundsätzlich nicht erlaubt ist und, dass diese Speisereste dem Wild auch schaden. Reste von Brot oder gewürzte Speisereste können bei Wildtieren im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen. Reng verweist darauf, dass Waldverwüstung nach dem Forstgesetz mit durchaus empfindlichen Strafen geahndet wird.
Keine positive Veränderung
Rund um Groß-Enzersdorf sieht die Lage nicht anders aus. Die Umweltschützerin Margit Huber ist dort regelmäßig mit einer Gruppe unterwegs, um die Natur von Müll zu befreien:
"Leider können wir keine Veränderung zum Positiven feststellen. Wiesen oder Windschutzgürtel, die wir vom oft jahrzehntelang liegenden Müll sozusagen 'grundgereinigt' haben und jährlich im Frühling wieder vom Müll befreien, weisen eine hohe neue Vermüllung auf",
bemerkt Huber.
Es findet sich viel Müll, der durch den Wind vertragen wird, aber auch Aludosen, Flaschen bis hin zu einem Autoradio, ausgedienten Reinigungsbürsten und einer ganzen Wohnzimmer-Sitzlandschaft.
"Es wird also nach wie vor Müll in der Natur ganz bewusst "entsorgt'. Nicht einmal beim leidigen Tschickstummel scheint das Bewusstsein zu wachsen: Die werden immer noch achtlos auf den Boden geworfen und wodurch sehr viele Giftstoffe in den Boden und ins Wasser - und somit in uns - gelangen",
weiß Huber.
"Stop Littering"
Ein Hoffnungsschimmer sind die vielen Menschen, die bei der im Jahr 2006 von den NÖ Umweltverbänden und dem Land NÖ ins Leben gerufenen Aktion "Wir halten Niederösterreich sauber" teilnehmen. Allein im vergangenen Jahr 2023 haben rund 68.000 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher bei 864 Terminen insgesamt 250 Tonnen Abfall eingesammelt. Auch im Bezirk Gänserndorf werden in den kommenden Wochen einige Tonnen an Müll gesammelt werden.
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