Bäckereien im Bezirk Gänserndorf
Unser täglich Brot: "Es muss leistbar bleiben"

Kerstin Hirschmann-Thaler in der Backstube in Gänserndorf. | Foto: Hirschmann
  • Kerstin Hirschmann-Thaler in der Backstube in Gänserndorf.
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Bäckereien – kleine wie große – sind von der derzeitigen Krise massiv betroffen. Backen benötigt Hitze, benötigt Energie. Und deren Preise explodieren. Die Bezirksblätter haben sich in den Backstuben im Bezirk Gänserndorf umgehört.

BEZIRK GÄNSERNDORF. "Wir sprechen bereits von Kosten, die sich binnen einem Jahr versiebentfacht haben." Sebastian Hirschmann, der gemeinsam mit seiner Frau Kerstin Hirschmann-Thaler den gleichnamigen Familienbetrieb in Gänserndorf führt, nennt schwindelerregende Zahlen. Die Backstube gehört zu den kleineren in der Branche, die Energiepreise überschreiten dennoch bereits die 100.000-Euro Schwelle.
Das Unternehmen ist gesund "Wir haben Rücklagen, die wir eigentlich für Investitionen verwenden wollten, damit kommen wir eine Zeitlang über die Runden", sagt Hirschmann. Wie es weiter geht, weiß er allerdings nicht, wie derzeit niemand mehr Prognosen für die weitere Entwicklung der Energiepreise wagt.
In der Bäckerei Geier in Strasshof sind die Energiekosten noch um einiges höher, die neue Backstube, die erst vor zwei Jahren in Betrieb gegangen war, verfügt zwar über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, ein Wärmegewinnungssystem und eine umweltschonenden Kälteanlage mit CO2-Technologie, dennoch: "Die Summen sind gewaltig", sagt Firmenchef Gerald Geier. Stromkostensteigerung von 200 Prozent, nächstes Jahr verdoppeln sich die Preise nochmals. Dazu erhöhen sich seit einem Jahr unentwegt die Rohstoffpreise: Mehl um 45 Prozent, Butter 53 Prozent, Hefe 35 Prozent. Dazu kommt der Sprit für die Dieselflotte und dreifache Preis fürs Verpackungsmaterial.
"Würden wir die gestiegenen Produktionskosten eins zu eins an die Kunden weitergeben, würde das Brot zehn Euro kosten", rechnet Hirschmann vor. Einen Preis, den weder er noch die Branchenkollegen auch nur ansatzweise überlegen. "Das wäre unmoralisch, Brot ist ja ein Grundnahrungsmittel, und darüber hinaus was den Marktwettbewerb betrifft unrealistisch - Supermarktmassenware ist ohnehin deutlich billiger als handgemachtes Brot", sagt Hirschmann.
Mehrkosten verursachen auch die Löhne, was Gerald Geier mit einem lachenden und einem weinenden Auge sieht. "Ja, damit steigen unsere Fixkosten, auf der anderen Seite ist die kollektivvertragliche Lohnsteigerung von 6,5 Prozent eine Aufwertung des Bäckerberufs, das sehe ich durchaus positiv."

Energiepreisdeckelung

Etliche Vertreter der Backbranche fordern angesichts der Preisexplosion bei den Produktionskosten von Brot und Gebäck die Politik zum Handeln auf. Alle Möglichkeiten, um im eigenen Betrieb noch effizienter arbeiten zu können, seien mittlerweile ausgeschöpft. Eine der ältesten Bäckereien Österreichs musste Anfang Oktober Insolvenz anmelden und die Situation wird sich weiter verschärfen.
Die Bäcker fordern von der Regierung Entlastungsmaßnahmen und eine Energiepreisdeckelung. Um Energiekosten einzusparen, wäre es als Alternative nur möglich, Teile der Betriebe still zu legen, doch damit könnte eine ausreichende Versorgung nicht mehr sichergestellt werden.

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