Vom Fabriks-Abwasserklärbecken zum Vogelparadies: Hohenaus Anlandebecken
HOHENAU. Die March-Thaya-Auen zeichnen sich durch eine außergewöhnliche Artenvielfalt aus, bedingt durch regelmäßige Hochwässer in diesem Flusssystem. Dennoch sind viele Arten massiv bedroht.
Insbesondere durch Hochwasserverbauungen trockneten Gewässer aus, seit der Regulierung von March und Thaya zwischen 1936 und 1984 ist die Gewässerdynamik eingeschränkt, bestehende Augewässer verlanden.
Viele Vogel- und Amphibienarten zur Besiedelung sind daher auf aus Menschenhand erschaffene Lebensräumen wie die Absetzbecken der ehemaligen Zuckerfabrik Hohenau ausgewichen. Sie dienten der Fabrik zur Klärung der Abwässer, die bei der Rübenverarbeitung anfielen. Für viele Organismen entstand hier ein international bedeutendes Refugium – ein sogenanntes Ersatzhabitat.
Um die Pflege und die Sicherung desselben kümmert sich der Verein Auring. Das 63 Hektar große Projektgebiet gehört zu den wichtigsten Standorten im Hinblick auf die Schutzziele für das RAMSAR- bzw. Natura 2000-Gebiet March-Thaya-Auen. Es ist unter anderem Brut- und Rastgebiet für ziehende Singvögel wie Blaukehlchen, Sperbergrasmücke und Neuntöter.
Zudem sind die Becken auch ein ausgezeichneter Amphibienlebensraum. Donaukammmolch, Rotbauchunke, Laubfrosch, Knoblauchkröte und viele andere Amphibien-Arten - 70% aller heimischen Amphibienarten - leben hier.
"Auf den vogel.schau.plätzen können Besucher etliche Tierarten beobachten, wir bieten auch Exkursionen an", informiert Ute Nüsken vom Verein Auring.
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