Stunde der Winterzählung
Warum heuer weniger Vögel gezählt wurden
NÖ. Mehr als eine halbe Million Vögel wurden bei Österreichs größtem Citizen Science Projekt, der Stunde der Wintervögel vom 8. bis 10. Jänner 2021, gezählt, wenngleich weniger Vögel pro Garten beobachtet wurden. Besonders Vogelarten wie Meisen, Kleiber und Spechte blieben den Futterhäusern heuer fern.
Die Gründe dafür:
• Die Vögel finden genug Nahrung und bleiben außerhalb der Siedlungsräume.
• Bodenversiegelung,
• zunehmender Verlust alter Baumbestände
• naturferne Gartengestaltung
Häufigster Wintervogel in Österreich war der Haussperling (Spatz), gefolgt von Feldsperling und Kohlmeise.
Ein Sechstel weniger
4.635 niederösterreichische Teilnehmer (das entspricht einem Plus von 16 Prozent) meldeten heuer deutlich weniger Vögel als im Österreichschnitt, nämlich nur 25 Vögel pro Garten. Das entsprach rund einem Sechstel Vögel pro Garten weniger im Vergleich zum Vorjahr (gesamt 94.005 Vögel in NÖ), bedingt durch das schneearme und überdurchschnittlich warme Wetter rund um das Dreikönigswochenende.
Getoppt wurde dieser Witterungseffekt durch das Mastjahr 2020 der Buchen, Tannen, Eichen und Fichten. Durch die hohe Verfügbarkeit an Baumsamen verschmähten besonders die samenfressenden Meisen die Futterhäuschen im Siedlungsgebiet. Sie bleiben größtenteils aus.
In Niederösterreich konnte der Feldsperling am häufigsten beobachtet werden. Er machte einen Platz gut, tauchte in vier von zehn Gärten auf (38 Prozent der Gärten) und verwies die Vorjahressiegerin Kohlmeise auf Platz 3 (mit dem deutlichen Minus von 42,42 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Zweithäufigster Wintervogel in Niederösterreichs Gärten war der Haussperling (Spatz), der rund 14 Prozent aller Vögel ausmachte. Ebenfalls spürbar war in Niederösterreich das massive Auftreten der Erlenzeisige, die rund zehn Mal häufiger einflogen als im Vorjahr, ausgenommen im östlichen Niederösterreich, wo sie deutlich seltener anzutreffen waren. Dieses massive Auftreten war auf den Einflug von Wintergästen aus dem Norden und Nordosteuropa zurückzuführen, die aufgrund von Nahrungsknappheit in ihren Ursprungsländern zu uns flogen.
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