Meinung der Gänserndorfer Redaktionsleiterin
Wertlose Bildung: Gibt es so etwas?
Bildung ist wertvoll, manche mehr als andere. Aber wer misst ihren Wert? Ihre Bedeutung am Wirtschaftsmarkt zeigt das Dilemma. Denn unsere Ökonomie braucht fügsame Arbeiter, denen zu viel an Bildung nur unnötige Flausen in den Kopf setzen und sie aufmüpfig machen würde. Ebenso braucht sie jedoch geniale Wissenschafter und kreative Unternehmer.
Seit Jahren wird beklagt, Österreichs Akademikerquote sei zu niedrig. Also wurden Fachausbildungen wie zum Beispiel die Krankenpflegeschule akademisiert. Inflationäre Akademisierung hebt zwar die Quote, wertet aber höhere Abschlüsse gleichzeitig ab - und niedrigere Abschlüsse wie die Lehre sowieso. Die Folge: Noch mehr Schüler drängen in Schulen mit Matura, schon in den Volksschulen werden Kinder und Lehrer unter Druck gesetzt. Ein Zeugnis mit einem Zweier wird als Niederlage, als Beraubung der beruflichen Zukunftschancen betrachtet.
Welchen Wert hat also akademische Bildung? Monetär gesehen ist die Kluft riesig. Der Wert eines Oberarztes ist top, wer Germanistik studiert, ist selbst schuld.
Ulrike Potmesil
Redaktionsleiterin BezirksBlätter Gänserndorf
ulrike.potmesil@regionalmedien.at
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