Wirbel um Tagesklinik
Die Tagesklinik soll ab Herbst wieder Nachtbetrieb aufnehmen. Michl verlangt jetzt Rechtssicherheit.
¶ GÄNSERNDORF. „Die Bürger des Bezirks brauchen die Gewissheit, dass die ärztliche Versorgung gewährleistet ist“, betont Gänserndorfs Stadtchef Robert Michl (SPÖ). Laut Landtagsabgeordnetem René Lobner (ÖVP) ist man zwar „guter Dinge, dass die Landeskliniken-Holding die jahrelangen Forderungen nach der Wiederaufnahme des 24-Stunden-Betriebs im September umsetzt“, Michl ist dies zu vage: „Die 24-Stunden-Versorgung gabs ja schon zu Beginn, 2004 wurde sie aus wirtschaflichen Gründen eingestellt, jetzt ist sie plötzlich doch wirtschaftlich?“ Er befürchtet, dass sich das Blatt genauso schnell wieder wenden könnte und die nächste politische oder wirtschaftliche Entscheidung wieder die Streichung des Nachtbetriebs bedeuten könnte.
Der Stadtchef fordert seit seinem Amtsantritt vor zwei Jahren eine Rund-um-die-Uhr-Unfallambulanz. Zwei unabhängige Rechtsexpertisen bestätigen Michls Rechtsauffassung: Die Holding sei vertraglich zum 24-Stunden-Betrieb verpflichtet. Die offizielle Stellungnahme von Krankehausholding-Geschäftsführer Jürgen Tiefenbacher zur rechtlichen Situation steht noch aus.
Notfallpatienten abgewiesen
Auch die Bezirks-SPÖ meldet Zweifel an den neuesten Plänen zur Tagesklinik an: LA Karin Renner kritisiert, dass es im Bezirk noch immer Notfälle gibt, die keine Aufnahme in einem Wiener Krankenhaus finden. Und sie fordert klare Auskünfte: „Angeblich sollen Schwerpunkte im Medizinischen Zentrum, welche das sind, wird uns nicht verraten. Die Bürger haben aber ein Recht darauf, über die Pläne zur ärztlichen Versorgung informiert zu werden. Und das nicht erst kurz vor der nächsten Landtagswahl. Ulrike Potmesil
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