Zickenkrieg in Gänserndorf
Roadmovie-Showdown am Parkplatz der Firma Domoferm
Eine 35-jährige Wienerin soll Mitte August mit ihrem Renault Megane so unvermittelt aus einem Schrägparkplatz der Firma Domoferm herausgefahren sein, dass sie dadurch eine vorbeifahrende 32-jährige Gänserndorfer Friseuse zum abrupten Abbremsen ihres PKW’s genötigt hat. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg schießt scharf und klagt die Wienerin unerbittlich wegen Nötigung an (Strafdrohung: Haft bis zu einem Jahr).
Die Wurzel des Übels
Der Grund dafür, dass sich die beiden alles andere als grün sind, kommt rasch ans Licht des Tages. Die Wurzel des Übels: ein 40-jähriger Schlosser, der noch Anfang August mit der Angeklagten gemeinsam auf Urlaub in der Türkei war, scheint jetzt den Reizen der Friseuse mit auffällig getöntem Haupthaar erlegen zu sein. Die Haarstylistin behauptet ihrerseits, dass ihr Ex-Lover nunmehr mit der Wienerin zusammen sei. Prägnant fasst der Korneuburger Richter Manfred Hohenecker die Beziehungssituation zusammen: „Ihr mögt euch nicht wirklich, kann man das so sagen“ – zustimmendes Kopfnicken beider bestätigt seine Vermutung.
Wienerin freigesprochen
Als selbst der Schlosser als Beifahrer im Auto der Friseuse bestätigte, dass sie wegen des Fahrmanövers der Angeklagten gar nicht bremsen musste, sondern einfach hinter ihrem Auto vorbeifahren konnte, waren die Würfel für einen Freispruch gefallen. „Weit und breit keine Spur von einer Nötigung“ – so die Urteilsbegründung, begleitet von einem vielsagenden Blick in Richtung der Staatsanwältin.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.