Die drei Musketiere des Marchfelds

Einer für alle, alle für einen: Hrabal, Iser und Weichand wollen autonom bleiben und trotzdem miteinander kooperieren.
  • Einer für alle, alle für einen: Hrabal, Iser und Weichand wollen autonom bleiben und trotzdem miteinander kooperieren.
  • hochgeladen von Ulrike Potmesil

Glinzendorf - Großhofen - Markgrafneusiedl: Kleinstgemeinden, wo klar ist: Wir bleiben getrennt.

BEZIRK. Ein Bürgermeister für 93 Menschen, einer für 270 und einer für 840 und die Gemeinden sind einen kurzen Spaziergang voneinander entfernt. "Eine Zusammenlegung? Kommt nicht in Frage, wir werden alles tun, um das zu verhindern", wehren die drei Ortschefs unisono schon den Gedanken daran ab.
In der Steiermark soll bis 2015 fast die Hälfte der Gemeinden ihre Eigenständigkeit aufgeben und mit dem Nachbarn fusionieren. Die Bürgermeister haben nun zum Wahlboykott aufgerufen - und sie ernten dafür Verständnis von ihren Amtskollenge aus dem Bezirk Gänserndorf.
"Solche Großgemeinden sind künstliche Gebilde, einer bleibt immer auf der Strecke", sagt Glinzendorfs Ortschef, Andreas Iser (ÖVP), dessen Gemeinde 270 Seelen zählt, "Tendez leicht steigend". Sein Amtskollege aus Markgfrafneusiedl, Erwin Hrabal (SPÖ), hat Beispiele parat: Die Großgemeinde Groß-Enzersdorf, die sieben Dörfer "geschluckt" hat. "Oberhausens Dorfcharakter existiert nicht mehr. Stattdessen muss Groß-Enzersdorf seinen Verwaltungapparat aufblähen."
Das Argument, durch Fusionen würden Kosten gespart, lassen die drei nicht gelten. Denn im klassischen Fall würden sich die kleinen Katastralgemeinden oft benachteiligt fühlen. Die Folge: "Wenn einer ein Feuerwehrauto bekommt, wollen das alle anderen auch."
Georg Weichand (ÖVP) ist Bürgermeister der kleinsten Gemeinde Niederösterreichs: Großhofen. Er ist überzeugt davon, dass die Eigenständigkeit Kosten senkt. "Nirgendwo wird so viel ehrenamtlich getan, wie in den Kleinstgemeinden", meint er. Gemeindarbeiter gibt es gar keinen. Der Ortschef selbst ist regelmäßig beim Rasenmähen, Schneeräumen und Sperrmüllentsorgen zu sehen, ebenso die Gemeinderäte und der Vizebürgermeister.
Das Geheimnis des Erfolgs sind Kooperationen. Musikschule, Fußball- und Musikverein, Kläranlage, Kindergarten und Schulen - das alles wird gemeinsam betrieben und betreut.
Die Verwaltungskosten halten sich tatsächlich in Grenzen: Die dreizehn, bzw. 15 Gemeinderäte bekommmen 40 (Grohofen), 95 (Glinzendorf) und 480 (Markgrafneusiedl) Euro im Jahr, Markgrafneusiedl leistet sich drei Gemeindearbeiter, zwei Angestellte (mit Großhofen und Parbasdorf geteilt) und Glinzendorf hat einen Arbeiter und einen Angestellten.
"Wenns drauf ankommt, halten wir alle zusammen, über die Parteigrenzen hinweg", sind sich die drei einig. Aber: "Die Identität jeder einzelnen Gemeinde ist so stark, die werden wir bestimmt nicht aufgeben."
Ulrike Potmesil

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