Kinderbetreuung
SPÖ setzt auf 3G: ganztägig, ganzjährig, gratis
BEZIRK GÄNSERNDORF. Die Betreuungsquote der unter Dreijährigen lag im Jahr 2020 (letzte verfügbare Statistik) im Bezirk Gänserndorf bei 22 Prozent. Dieser Wert entspricht nicht der EU-Zielvorgabe von 33 Prozent und liegt auch unter dem NÖ-Durchschnitt von 26 Prozent. „Wenn man jetzt aber weiß, dass 54 Prozent der Eltern von Kleinkindern laut einer AK-Befragung angeben, ungedeckten Bedarf an Kinderbetreuung zu haben, dann zeigt sich deutlich, dass gerade bei den Kleinkindern noch Aufholbedarf besteht“, sagt die Gänserndorfer SPÖ- Bezirksvorsitzende und 3. Landtagspräsidentin Karin Renner.
Viele Eltern müssen sich entweder für die Familie oder für die eigene berufliche Karriere entscheiden. Was es braucht, um beide Aufgaben bewältigen zu können, sind attraktive Angebote bei Kindergärten und Betreuungseinrichtungen auch für Kleinkinder. Schlüsselkriterien dafür sind die Öffnungszeiten, die Verfügbarkeit und die Kosten der Einrichtungen im Bezirk Gänserndorf.
Die SPÖ NÖ stellt deshalb das "KinderPROgramm" vor. Der Bedarf dafür ist enorm: Vier von fünf Müttern, deren Kinder eine Kleinkindbetreuungseinrichtung besuchen, sind berufstätig. Bei Kindergartenkindern sind es zwei von drei Müttern.
Das Programm in Stufen
Im ersten Schritt – ab dem Kindergartenjahr 2023/24 – sollen bereits Kinder ab zwei Jahren in den Landeskindergarten gehen können. Die Eltern können wählen, ob sie die kostenlose Nachmittagsbetreuung in Anspruch nehmen oder ablehnen. Die Kindergärten haben mindestens 45 Stunden in der Woche geöffnet, an vier Tagen mindestens 9,5 Stunden. Es soll maximal 25 Schließtage im Jahr geben. In einem zweiten Schritt, beginnend mit dem Kindergartenjahr 2025/26 würde das Angebot noch einmal erweitert: Die Kleinkindbetreuungseinrichtung soll bereits ab einem Jahr besucht werden können - finanziert vom Land Niederösterreich. Auch die Verpflegung ist in diesem Angebot enthalten.
„Es ist ein Kraftakt, wenn beide Eltern arbeiten wollen oder müssen. Das hat nichts mit Jammern oder schlechter Organisation zu tun, es ist einfach so. Und zwar auf allen Ebenen, beruflich, privat, emotional, körperlich, finanziell“, weiß Renner.
Besonderes Augenmerk liegt auch auf den Kosten: „Durch unser Modell erhalten alle Beteiligten mehr Unterstützung des Landes NÖ – Kinder, Eltern, Beschäftigte in den Kindergärten und Gemeindevertreter“, ist Renner zuversichtlich. Finanziert werden soll das Programm über eine Bund-Ländervereinbarung und aus den Verkäufen der Wohnbaudarlehen. „Durch diesen Zuschuss würde es nicht mehr notwendig sein, Elternbeiträge für die Nachmittagsbetreuung einzuheben. Das reduziert den Verwaltungsaufwand für die Gemeinden, gleichzeitig ersparen sich die NÖ Familien viel Geld.“ Es gibt großen Handlungsbedarf. Nur 2,1 Prozent der Kindergärten in den Gemeinden NÖ erfüllten 2020 die Kriterien im Vereinbarkeitsindex von Familie und Beruf (VIF) der Arbeiterkammer.
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