Sportvereine in Gänserndorf
Impfgegner zerstören Landesliga-Hoffnung

- Spitzentalente: Kevin Schandl und Andre Kratochwil.
- Foto: Mold
- hochgeladen von Ulrike Potmesil
Die Sportvereine des Bezirks Gänserndorf kämpfen sich durch die Pandemie. In Angern wurde die Landesliga-Hoffnung zerstört.
BEZIRK. Wegen mangelnder Impfbereitschaft der Spieler musste die Tischtennisspielgemeinschaft Angern/Strasshof die Landesligamannschaft aus dem Meisterschaftsbewerb zurückziehen. Es gilt dort nämlich sowohl beim Training und beim Match 2G-Pflicht. "Unsere jahrelange Aufbauarbeit mit dem Verein ist nun in Frage gestellt. Wir hoffen, dass wir, falls durch Corona auch andere Vereine Probleme haben und die Meisterschaft annulliert wird, dennoch in der ersten Landesliga verbleiben können", hofft Obmann Robert Molnar. Ansonsten gibt es die Option mit zwei Mannschaften in der zweiten Landesliga zu agieren. Das bringe sowohl finanzielle Vorteile als auch sportliche Erleichterung, weil in der zweiten Landesliga nur drei Spieler notwendig sind, in der ersten allerdings vier.
Geplant ist ein Neustart mit Supertrainer Alexander Saprykin und einem 15-jährigen Nationalspieler aus der Ukraine. Auch das Volksschulprojekt mit Angern und Strasshof soll wieder aktiviert werden, um wieder Nachwuchstalente, wie Samuel Ameti, der drei Jahre lang Nummer Eins in Österreich war, zu gewinnen.
Mit Konsequenzen leben
Hartwig Schmoldas, Obmann von Gänserndorfs größtem Sportverein, der Union, setzt auf ein versöhnliches Miteinander. "Die derzeit laufendenden Diskussionen sind nicht notwendig; dass Leute unterschiedlicher Meinung sind, ist zu akzeptieren." Wiewohl jene, die sich nicht impfen lassen, mit den damit verbundenen Konsequenzen leben müssten. "Es muss in einem sozialen Gefüge ein Regulativ geben, ich kann ja auch im Straßenverkehr nicht machen, was ich will." Grundsätzlich sei die Zahl der Impfgegner in der Union überschaubar, was vor allem im Mannschaftssport ein Segen ist: "Unsere Handballer sind so gut wie alle geimpft, wer nicht will, muss eben seinen eigenen Weg gehen." Das oberste Ziel der Union, Kindern und Jugendlichen ein breites Angebot zu ermöglichen, wird auch in der Pandemie entsprechend allen behördlichen Auflagen im Auge behalten. "Mit dem Ninja-Pass funktioniert das hervorragend", betont der Union-Obmann.
Impfquote: 100 Prozent
Die Deutsch-Wagramer Alligators zeigen durchwegs eine hohe Impfdisziplin. 100 Prozent sind es in der Bundesliga. "In der Landesliga ist einer aus dem 17-Mann-Kader nicht geimpft, der nimmt es in Kauf, dass er nicht an den Trainings und den Meisterschaftsspielen teilnehmen kann", sagt Sektionsleiter Herbert Quirgst. Bei den jüngeren Sportlern bis zur U12 entstehe jetzt auch Dynamik, die Impfquote steigt. "Ich hoffe sehr, dass wir im Jänner die Meisterschaften fortsetzen können - so Corona will", sagt Quirgst mit einem Zwinkern.



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