Arbeit und Behinderung
Neues Service für Betriebe im Weinviertel
BEZIRK. Beim Thema „Arbeit und Behinderung“ stellen sich Betriebe mitunter heikle Fragen: Wie ist das mit möglichen Diskriminierungen von Arbeitnehmern, Barrierefreiheit oder Förderungen? Wurde der Kündigungsschutz von Mitarbeitern mit Behinderung gelockert oder nicht? Tatsache ist, dass die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung zahlreiche Vorteile für Unternehmen und in mehrfacher Hinsicht eine Bereicherung darstellen. Aufgrund eines immer größer werdenden Anteils von Menschen mit Beeinträchtigung in der Bevölkerung, des demografischen Wandels, des Fachkräftemangels in vielen Wirtschaftszweigen und der Digitalisierung gewinnt dieser Bereich zunehmend an Bedeutung. "Wenn das Thema Behinderung in Veränderungsprozessen mitgedacht wird, ergeben sich neue Perspektiven", teilt Monika Pilgerstorfer, zuständig für den Bezirk Tulln, mit. Sie ist Ansprechperson und Vermittlerin zwischen Betrieben und dem "Netzwerk Berufliche Assistenz" (NEBA).
Kostenfreie Beratung
Abgestimmt auf Anforderungen und Bedürfnisse von Betrieben berät das Betriebsservice über Möglichkeiten der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung. Dabei werden Fördermöglichkeiten und rechtliche Rahmenbedingungen abgeklärt. Weiters werden sowohl im Erwachsenen- als auch im Lehrlingsbereich Möglichkeiten von Praktikas und Arbeitstrainings bis zu verlängerter Lehre und angepassten Arbeitsplätzen aufgezeigt. Zusätzlich gibt es Hilfestellungen bei der Planung von Nischenarbeitsplätzen sowie bei Arbeitsplatzsicherung von dauerhaft erkrankten Mitarbeitern, und Begleitung beim Recruiting sowie auch beim Outplacement-Prozess von Menschen mit Behinderung.
Betriebskontakterinnen
Das NEBA-Betriebsservice des Sozialministeriumservice ist kostenlos. Für das Weinviertel sind zwei "Betriebskontakterinnen" zuständig. Für die Bezirk Mistelbach, Gänserndorf und Bruck/Leitha ist Gabriele Dienstl Ansprechperson, gabriele.dienstl@caritas-wien.at, 0676 64 92 175 Für die Bezirke Korneuburg, Hollabrunn und Tulln ist das Monika Pilgerstorfer, m.pilgerstorfer@psz.co.at, 0676 3988 493
Staat und EU fördern
Die Projekte NEBA werden durch das Sozialministeriumservice finanziert. Weiters fördert der Europäische Sozialfonds diese Projekte. Schließlich steht in der UN-Konvention, dass jeder Mensch, auch mit Beeinträchtigungen, ein Recht auf Arbeit hat. Marcel Opitz, gewählter Interessenvertreter für Menschen mit Behinderung der Caritas im Weinviertel: „Firmen sollen noch mehr finanzielle Unterstützung bekommen, damit sie Menschen mit Behinderung anstellen. Das wäre auch wichtig, um sozialversichert zu sein und eine Pension zu erhalten.“
Weiterführende Links:
Das Netzwerk Beruflicher Assistenz (NEBA), www.neba.at, gefördert vom Sozialministeriumservice;
Der Europäische Sozialfonds für Österreich, www.esf.at/esf-in-oesterreich/
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