Bezirk Gänserndorf: Wo sich Liebende in der Natur treffen
BEZIRK. Manch einen treibt es für die Liebe außer Haus, Beweggründe gibt es dafür unterschiedliche. Wo man sich für sein romantisches Schäferstündchen niederlässt, sollte nicht völlig ungeplant sein. Zum einen, um nicht HauptdarstellerIn eines einschlägigen YouTube-Hits zu werden, zum Anderen, um etwaigen Beschwerden oder gar Strafmandaten wegen Anstandsverletzung zu entgehen.
Heiße Politik
Den definitiv ungeeignetsten Moment und Ort wählte ein Gänserndorfer Pärchen, das offenbar von einer politischen Rede am Hauptplatz der Bezirkshauptstadt angetörnt worden war. Gerald Reichl, Kriminalchef der Bezirkspolizei erinnert sich: "Vor 30 Jahren hielt Bundeskanzler Bruno Kreisky am Hauptplatz eine Rede - und in der letzten Reihe ging ein Pärchen zur Sache. Bis zur letzten Konsequenz." Dafür gab es ein Organmandat wegen "Anstandsverletzung" und einen großen Zeitungsbericht.
Grundsäztlich stößt nicht jedes Liebesnest auf Verständnis seitens des Gesetzgebers. Was ist erlaubt und was erfüllt bereits den Tatbestand der öffentlichen Ruhestörung? "So lange es für keinen Dritten sichtbar ist, sich niemand belästigt fühlt, ist es ok", erklärt Reichl. Die Parkbuchten in der Gänserndorfer Bahnstraße eignen sich also für ein Schäferstündchen sicher nicht, in den Waldweg abzubiegen ist die bessere Variante.
"Früher gab es öfters mal ein Strafmandat, wenn ein Pärchen im Auto erwischt wurde, heute wird in den meisten Fällen nur verwarnt", weiß Reichl. Die Zeiten haben sich geändert und die Eltern sind heute toleranter als vor 30, 40 Jahren.
Kein gemeinsames Bett
Wer von der nächtlichen Polizeistreife erwischt wird, darf zumindest mit der Kontrolle der Papiere rechnen. "Wir müssen auf jeden Fall überprüfen, ob es einvernehmliche Liebe ist oder eine Straftat vorliegt", erklärt der Kriminalchef. Dass die Beamten des Öfteren verheiratete Paare erwischen - die allerdings nicht miteinander verehelicht sind - ist eine andere Geschichte.
Die beliebtsten Geheim-Plätze im Bezirk: Früher war es der ehemalige Flugplatz in Strasshof, heute sind idyllische Weinreben und der dunkle Auwald eher gefragt. Und das Bett im Kornfeld hatte ja Jürgen Drews bereits 1976 entdeckt...
Hier geht's zum Interview mit Sexualtherapeutin Bettina Brückelmayer.
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