Drunter und drüber bei den ÖBB
Die Nordbahn wird zu Hochgeschwindkeitsstrecke aus-, die Kreuzungen werden umgebaut. Erste Pläne liegen in Silberwald vor.
Die Bürgermeister aus Schönkirchen-Reyersdorf und Strasshof, Peter Hofinger und Ludwig Deltl, sind die ersten, die Vorpläne vom Umbau gesehen haben.
Noch sind die ÖBB in der Vorplanung, ab 2021 sollen die Bauarbeiten beginnen und die Strecke zwischen Bernhardsthal und Wien ab 2026 mit 160 km/h befahrbar sein.
19 Eisenbahnkreuzungen auf dieser Strecke werden derzeit begutachtet, denn die Strecke soll in Zukunft kreuzungsfrei sein, Brücken und Unterführungen werden errichtet.
"Die Haltestelle Silberwald wurde in meiner Ära als Bürgermeister dreimal umgebaut, jetzt wird wieder alles anders", ärgert sich Hofinger. Die Kreuzung wird eineinhalb Jahre gesperrt werden, ob Silberwald eine Brücke oder Unterführung bekommt ist noch nicht entschieden.
Gemeinden in der Pflicht
Auch die Park&Ride-Anlage soll von 80 auf 200 Stellplätze erweitert werden, erste Details dazu bringen Hofinger in Rage. Laut der neuen Richtlinie, die zwischen ÖBB und Ministerium vereinbart wurde, müssen die Gemeinden in Zukunft die gesamte Verantwortung für Sicherheit, Wartung und Instandhaltung tragen. "Das ist aus meiner Sicht nicht machbar, ich kann mir weder das Personal noch die Versicherungen leisten und will auch nicht die Verantwortung für Anlagen der ÖBB übernehmen", protestiert Hofinger.
Sein Strasshofer Amtskollege ist noch etwas entspannter: "Das sind Richtlinien, aber es gibt noch keinen Vertrag." Die Gemeindevertreterverbände würde derzeit mit den ÖBB Gespräche führen. Aus Deltls Sicht ist der Park&Ride-Ausbau derzeit übrigens nicht notwendig. "Wenn ich zur Haltestelle fahre, sind dort immer Stellplätze frei."
UVP-pflichtig
In allen Gemeinden entlang der Trasse wurden erste Gespräche mit den ÖBB geführt, Details sind aber noch nicht bekannt. ÖBB-Sprecher Karl Leitner: "Die Planung ist derzeit in Ausschreibung. Ende 2017/Anfang 2018 – nachdem ein Planungsentwurf vorliegt – werden mit den Gemeinden Details besprochen. Das Projekt wird auch einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen."
Nach wie vor offen ist, ob die Haltestellen Sierndorf und Jedenspeigen erhalten bleiben, wann der Bahnhof Dürnkrut geschleift wird und ob Dürnkrut eine Unterführung oder Brücke bekommt.
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