Die March wird der Natur zurückgegeben: Fluss-Rückbau in Marchegg
MARCHEGG. Die March wird wieder zur Großbaustelle: Ein weiterer fast zwei Kilometer langer Seitenarm entsteht. Ziel der Flussrenaturierung ist das Wiederbeleben der Au und die Rückkehr einer intakten Flora und Fauna. Im ersten Projektteil wurden bereits 5,3 Kilometer an Altarmen an die March angebunden und das Projekt bringt schon erste Erfolge, denn, so informiert Michael Stelzhammer, Projektleiter beim WWF: „Hier erobert sich die Natur nach wenigen Monaten den Platz zurück. Es entstehen flache Sandbänke und steile Ufer, die Lebensräume für seltene Arten, wie etwa den Flussuferläufer oder den Eisvogel bieten.“ Auch die Fischfauna nimmt ihre neuen Laichplätze und Kinderstuben bestens an. In den seichten, strömungsarmen Gewässern können sich Jungfische perfekt entwickeln, weil Raubfische wie Hecht und Co. dort ob der fehlenden Wassertiefe nicht vordringen. In den ersten Begehungen durch die WWF Experten konnten auch schon Muschelarten, wie die seltene und streng geschützte Flussmuschel, in den Nebenarmen entdeckt werden. Besonders stolz sind die Naturschützer auf die Rückkehr des Schlammlings (Limosella aquatica). Stelzhammer dazu: „Die kleine, unscheinbare Pflanze gilt als guter Indikator für gelungene Flussrenaturierungen. Denn sie braucht dynamische Flüsse, mit unverbauten Ufern, an denen sich natürliche Schlammufer und Sandbänke entwickeln können. Die Entdeckung des Schlammlings auf unseren Flächen zeigt, dass wir mit unseren Maßnahmen auf dem richtigen Weg sind!“
Die Bagger rollen an
In den kommenden Monaten wird das WWF Auenreservat durch einzelne gezielte Maßnahmen am sogenannten Maritz Gewässersystem wieder besser mit der March vernetzt und damit mit lebensnotwendigem Wasser versorgt. Dafür werden Uferverbauungen abgesenkt und Schlamm und Sand weggebaggert. Franz Steiner, Projektleiter der viadonau, ergänzt: „Weiters wird südlich von Marchegg an der Langen Luss ein neuer, ca. zwei km langer Seitenarm entstehen, der bei der Marchregulierung im 20. Jahrhundert abgeschnitten wurde und seit dem völlig verlandet ist. Zusätzlich wird ein weiterer bestehender Seitenarm eingetieft werden, damit hier länger Wasser verfügbar ist.“
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