Klimawandel bringt unsere Wälder in Bedrängnis
BEZIRK GÄNSERNDORF/MISTELBACH (rm). "Die größten Herausforderung war bisher das Kiefernsterben ab 2003, ausgelöst durch einen sehr trockenen Sommer", sagt Nikolaus Fernsebner, der seit eben diesem Jahr die Bezirksforstinspektion Gänserndorf/Mistelbach führt. Aus dem Kiefernsterben resultierten dann viele Schutzwaldsanierungsprojekte.
Fernsebners Einsatz und Initiative erforderten zudem die Großprojekte Nordautobahn und S 1-Ost. Die Neubewaldung ist aufgrund der warmen, trockenen Sommer mit geringen Niederschlägen und viel Wind sehr schwierig. Durch die Großstadtnähe entsteht ein hoher Rodungsdruck auf den Wald, dem sich der Forstbeauftragte nach Kräften entgegenstemmt.
Zu wenig Regen
„Was uns zu schaffen macht, sind die niedrigen Niederschlagsmengen“, gibt Fernsebner zu bedenken. Sei man früher von 500 mm Niederschlag im Jahr ausgegangen, seien diese in den letzten Jahren auf 400 mm gesunken. Das beschleunige das Sterben der Eschen und der Eichen. Das Klima des Gebietes ist pannonisch-subkontinental, trocken-warm mit mäßig kaltem, schneearmem Winter. Sommerliche Trockenperioden sind häufiger als in allen anderen Wuchsgebieten und häufig kommen noch austrocknende SO-Winde vor.
Die Zusammenarbeit mit den Jägern sieht Fernsebner durchwegs positiv, „allerdings sind die Wildbestände so hoch, dass Wald nur unter Schutz verjüngt werden kann“, stellt er fest.
Die größten Bedrohungen der Wälder sind laut Fernsebner das Eichensterben durch den Loranthus europaeus (Riemenblume oder Eichenmistel) und das „neuartige Eichensterben“ seit etwa 1985 bei dem die Eichen innerhalb weniger Wochen, August, September, entlauben kommt.
Außerdem ist die Weißkiefer bereits stark dezimiert, denn seit 1991 kommt es zu extremem Schwarzkiefernsterben ausgelöst durch den Pilzbefall mit Cenangium ferruginosum bei Weißkiefer, Sphaeropsis sapinea (Diplodia-Triebsterben) bei Schwarzkiefer.
Auch das Eschensterben wird von einem Pilz ausgelöst, der zu Triebsterben und Nekrosen im Wurzel- und Stammfußbereich führt.
Forstliche Maßnahmen, um dem entgegenzuwirken, sind das Pflanzen von alternativen Baumarten wie Wildkirsche, Walnuss, Ahorn, Elsbeere, Speierling und Wildobstbäume, die intensive Ausnützung der Naturverjüngung, die intensive Pflege und das mechanische Entmisteln der Eichen.
Die größten Bedrohungen
der Wälder erklärt Fernsebner folgendermaßen:
Eichensterben:
1. durch Loranthus europaeus (Riemenblume oder Eichenmistel)
2. „Neuartiges Eichensterben“ seit etwa 1985
Eichen entlauben innerhalb weniger Wochen (August, September) Merkmale: Vergilbung der Blätter, kleinere und weniger Blätter, Kronenverlichtung, Abwurf grüner Blätter und Triebe
Kiefernsterben:
Weißkiefer bereits stark dezimiert, seit 1991 extremes Schwarzkiefernsterben ausgelöst durch Pilzbefall: Cenangium ferruginosum bei Weißkiefer, Sphaeropsis sapinea (Diplodia-Triebsterben) bei Schwarzkiefer.
Eschensterben:
Pilz: Falsches Weißes Stengelbecherchen,Triebsterben, Nekrosen im Wurzel- und Stammfußbereich führen zu plötzlichem Umfallen der Bäume.
Anzeichen des Kränkelns oder Absterbens bei fast allen Laubbäumen.
Forstliche Maßnahmen:
Alternativbaumarten: Edellaubhölzer wie Wildkirsche, Walnuss, Ahorn, Elsbeere, Speierling und Wildobstbäume
intensive Ausnützung der Naturverjüngung
Laubmischwaldbegründung
intensive Pflege (Durchforstung)
mechanische Entmistelung der Eichen.
Die Zusammenarbeit mit den Jägern sieht Fernsebner durchwegs positiv, „allerdings sind die Wildbestände so hoch, dass Wald nur unter Schutz verjüngt werden kann“, stellt er fest.
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