Suizid mit Gift: Stellungnahme des Krankenhauses
Der Einsatz
https://www.meinbezirk.at/gaenserndorf/lokales/gift-alarm-im-krankenhaus-d2221375.html
Stellungnahme des Krankenhauses
Der Patient wurde vom Notarztteam des Roten Kreuzes nach einem Selbstmordversuch mit einem Schädlingsbekämpfungsmittel (Detiagas-Gas-Ex-T, Inhaltsstoffe: Aluminiumphosphid/Ammoniumcarbamat) unter Reanimation ins Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf gebracht. Dort wurde er sofort in ein Einzelzimmer der Internistischen Intensivstation gebracht, wo jedoch nur mehr der Tod festgestellt werden konnte. Aufgrund der Vergiftungssituation und der möglichen Gefährdung durch Sekrete, etc. wurde der Körper des Verstorbenen in dem Raum isoliert und die für solche Situationen entsprechenden Prozesse und Verfahrensweisen eingeleitet: Das Personal wurde vorsorglich dekontaminiert, wies jedoch keine Vergiftungszeichen auf. Auch das Notarztteam wurde dekontaminiert und überwacht, konnte jedoch nach kurzer Zeit das Klinikum ohne Beschwerden wieder verlassen. Außerdem wurde in dem betroffenen Raum Unterdruck erzeugt, um keine etwaigen Giftstoffe in andere Räume zu bringen.
Nach Rücksprache mit der Betriebsfeuerwehr sowie der Bezirksfeuerwehr Mistelbach und dem zuständigen Bezirksschadstoffbearbeiter sowie einem hinzugezogenen beratenden Chemiker der Feuerwehr Mistelbach wurde als weiteres Vorgehen das Einbringen des Patienten in einen dichten Leichensack unter Atemschutzmaßnahmen durch den Schadstofftrupp der Feuerwehr beschlossen. Dies erfolgte in der isolierten Koje an der Internistischen Intensivstation. Eine anschließende Reinigung der Intensivkoje und der verwendeten Materialien erfolgte am heutigen Freitag nach dem Abtransport der Leiche in die Pathologie nach Rücksprache mit der Hygieneabteilung des Hauses.
Abschließend ist zu sagen, dass immer wieder unterschiedliche Katastrophenszenarien bei Übungen im Klinikum geprobt werden und sich das im gegenständlichen Fall durch routinierte Abläufe bewährt hat.
Faktum ist: Weder PatientInnen noch MitarbeiterInnen wurden kontaminiert, es bestand auch für andere Patienten und Besucher zu keiner Zeit eine Gefährdung. Der vorübergehend gesperrte Einzelraum der Intensivstation ist in Kürze wieder in Betrieb.
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LANZENDORF/ZISTERSDORF/MISTELBACH. "Ein tragischer Einsatz", meint der Chef des Roten Kreuz Zistersdorf, Bernhard Seidl, betroffen. Gestern, Donnerstagabend, gegen 18 Uhr wurden die Einsatzkräfte verständigt: Suizidversuch durch Gifteinnnahme in Lanzendorf (Bezirk Mistelbach). "Der Notarzt war schon vor Ort und unsere Rettungswagen war der nächste vor Ort", erklärt Seidl.
Teile des Spitals mussten gesperrt, die Mitarbeiter in Sicherheit gebracht werden, Spezialheinheiten der Feuerwehr wurden angefordert. "Für die Rettenskräfte ging der Einsatz gut aus, sie wurden dekontaminiert, mussten duschen, die Kleidung wird entsorgt", teilt Seidl mit.
Der Patient verstarb im Krankenhaus Mistelbach.
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