Zehn Jahre First Responder in Groß-Enzersdorf
GROSS-ENZERSDORF. First Responder sind ausgebildete Rettungs- oder Notfallsanitäter einer anerkannten Rettungsorganisation, die als Ersthelfer parallel zum Rettungsdienst alarmiert werden. Diese Helfer wohnen im Einsatzgebiet, sind ortskundig und haben durch die kürzere Anfahrtszeit – im Durchschnitt vier Minuten - einen wesentlichen Zeitvorteil. Bis der Notarzt eintrifft, werden entsprechende lebensrettende Sanitätsmaßnahmen begonnen und das sogenannte "therapiefreie Intervall" stark verkürzt.
In fast allen Gemeinden udes Groß-Enzersdorfer Rettungssprengels wohnt mindestens einer der 30 First Responder. Für den Patienten und die öffentliche Hand entstehen keinerlei Kosten. Alle Mitarbeiter versehen diesen Dienst in ihrer Freizeit (rund um die Uhr) völlig unentgeltlich und fahren mit dem privaten Fahrzeug zum Notfallort. Die Ausrüstung wird über Spenden finanziert. Wenn nach einem Notruf eine Person in ziviler Kleidung mit Rettungstasche in der Hand am Einsatzort auftaucht, handelt es sich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit um einen First Responder.
Wichtig ist, die First Responder als Ergänzung der Rettungskette zu verstehen. Auf keinen Fall kann auf „normale“ Ersthelfer verzichtet werden, da z. B. bei einem Kreislaufstillstand bereits nach drei Minuten ohne Wiederbelebung dauerhafte Schäden im Gehirn eintreten und diese Zeit unbedingt überbrückt werden muss.
Andreas Ripper von der Dienststelle Groß-Enzersdorf, adaptierte das Konzept in Anlehnung an bestehende Strukturen in Deutschland, und startete das Projekt 2007 in Groß-Enzersdorf. Dieses Jahr feiern die First Responder bereits ihr zehnjähriges Bestehen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.