LK-Präsident Schultes: „Lage der Bauern ist so ernst wie noch nie!“

Mit den Worten „so ernst wie noch nie“ beschreibt Hermann Schultes, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich sowie der niederösterreichischen Landwirtschaftskammer, die derzeitige Lage der Bauern in Österreich. Viele könnten von dem, was sie mit ihrer Arbeit erwirtschaften, nicht mehr leben. „Wenn man die Sozialversicherung miteinberechnet, müssen Landwirte im Weinviertel Einkommensrückgänge von 60 Prozent hinnehmen“, nannte Schultes vor Journalisten im Klub der Wirtschaftspublizisten ein Beispiel aus einer von der aktuellen Situation besonders betroffenen Region.

In Österreich verdienen agrarische Erzeuger an ihren Produkten nur einen geringen Bruchteil dessen, was Konsumenten als Endpreis für die Ware zu bezahlen haben. So erhielten Landwirte Anfang September vom Verkauf einer Semmel einen Cent, von einem Apfel vier Cent, von einem Viertelliter Milch sieben Cent und von einer Bratwurst 15 Cent. Zwar sei bei Milch der Erzeugerpreis mittlerweile um 1,5 bis zwei Cent pro Liter gestiegen, was – so Schultes – „eine Trendwende bedeutet“, den wichtigen Schweinemarkt hingegen würden internationale Konzerne mit ihren Dumpingpreisen beherrschen. „Der größte Schlachthof in Dänemark verarbeitet allein so viel, wie die gesamte österreichische Produktion ausmacht“, verdeutlicht der Landwirtschaftskammer-Präsident die Dimensionen.

Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass immer mehr Bauern andere Berufe wählen. Hatte es 1999 noch 217.000 landwirtschaftliche Betriebe in Österreich gegeben, waren es 2013 nur noch 166.000. In Niederösterreich ist der Rückgang speziell im Waldviertel spürbar, wo kleine verstreute Parzellen für ungünstige Betriebsstrukturen sorgen. Hatte man 1990 im Waldviertel noch rund 20.000 agrarische Betriebe gezählt, waren es 2010 nur mehr 10.300 und im Schnitt der Jahre 2011 bis 2015 nur noch 7.600. (mm)

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