Musik
Chorkonzert bringt Glocken zum Klingen

Überaus besinnliche Stimmung in der Kirche Latschach. | Foto: Hans Jost
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  • Überaus besinnliche Stimmung in der Kirche Latschach.
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In der Kirche von Latschach präsentierte das „Quartett Mundart“ geistliche slowenische Lieder aus dem Unteren Gailtal.

LATSCHACH. Eine engagierten Gruppe Latschacher Männer und Frauen unter Initiator Klaus Krieber setzte sich schon vor einigen Jahren zum Ziel „Wir wollen im Dorf die Glocken unserer Kirche wieder öfter läuten hören“. Für die kleine Filialkirche der Pfarre Mellweg, noch dazu in exponierter Lage und ohne Strom, war das bisher leider nur mehr äusserst selten der Fall. Krieber: „So haben wir uns entschlossen, das bekannte und beliebte „Quartett Mundart“ für zwei Chorkonzerte am 21.Oktober und 4.November mit geistlichen slowenischen Liedern unter dem Titel „Marija pomagaj nam ti“ zu gewinnen, um mit diesem Erlös das geplante elektrische Kirchengeläute zu finanzieren. Wir freuen uns, dass unserer Einladung so viele Besucher, darunter zahlreiche aktive Sänger und Freunde des Chorgesanges, gefolgt sind und die kleine Kirche Latschach dadurch zu beiden Terminen bis auf den letzten Platz gefüllt haben. Damit werden unsere Glocken wieder öfter läuten.“
Nach dem gemütlichen Empfang mit Prosecco und kleinen Imbissen in der offenen Vorhalle erlebten die Konzertbesucher nach dem Eintritt durch die kleine hölzerne Kirchentüre aus dem Jahr 1740 im nur durch minimales Kerzenlicht erleuchteten Kirchenschiff eine überraschend wohltuende, einmalig besinnliche Stimmung, wie man sie heutzutage wohl kaum mehr irgendwo so findet. Und tosender Applaus nach dem überaus bekannten und gemeinsam gesungenen Schluß-Lied „Marija pomagaj nam ti“ war der beste Beweis dafür, dass sich in der Filialkirche Latschach an diesen beiden Abenden positiv denkende und friedliebende Menschen zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort getroffen haben. Musik und Gesang verbinden Menschen. Ein wahres und rührendes Privileg in Zeiten wie diesen…

Quartett Mundart

Petra Schnabl-Kuglitsch (Alt) ist musikalische Leiterin des „Quartett Mundart“. Die Musik-Pädagogin aus Hohenthurn stand lange Zeit an der Spitze des „Grenzlandchores Arnoldstein“. Am Vor-Abend des Konzertes in der Kirche Latschach fungierte sie noch als Jury-Vorsitzende beim Finale zum ORF-Bewerb „Chor des Jahres“ im Konzerthaus Klagenfurt.
Franz Mörtl, Tenor und legendärer Chorleiter der „Singgemeinschaft Oisternig“, des „Grenzlandchores Arnoldstein“ und des Männer-Quintettes „5 Gailtaler“, versorgt das „Quartett Mundart“ regelmäßig mit Noten.
Marianne Wienerroither-McArdle ist gelernte Sopranistin, singt leidenschaftlich gerne in kleinen Ensembles, aber auch klassisch solistisch.
Der markante Bass-Sänger Gerald Karnel war viele Jahre Gesangs-Kollege von Franz Mörtl bei den „5 Gailtalern“, sang auch beim „Arnold Schönberg Chor“ und ist nach wie vor Mitglied beim „Acapella Chor Villach“.

Historisches

Historiker Peter Wiesflecker erläuterte die Geschichte und Volkskultur des Untergailtaler Lebensraumes vom Mittelalter bis in die Neuzeit, und beleuchtete dabei insbesondere das erlebnisreiche Jahrhundert von der Bauernbefreiung 1848 bis zu den schmerzlichen Deportationen Kärntner Slowenen anno 1942. „Das Chorkonzert in der Filialkirche Latschach ist somit eine musikalisch-historische Zeitreise mit Liedern, die die Menschen des Unteren Gailtales seit Jahrhunderten durch alle erlebten Höhen und Tiefen begleiten.“

Kirchengeschichte

Die Filialkirche Latschach ist ein kleiner gotischer Bau und steht in einer Waldlichtung oberhalb von Latschach/Loce, Stadtgemeinde Hermagor-Presseggersee.
Das Gotteshaus ist dem Heiligen Leonhard geweiht, gehört zur Pfarre Mellweg, und wurde anno 1435 erstmals urkundlich erwähnt. Die kleine spätgotische Kirche besteht aus einem dreijochigen Langhaus und einem einjochigen Chor mit Dreiachtelschluss. Der nordseitig angebaute Turm mit korbbogigen Schallfenstern wird von einem Spitzgiebelhelm bekrönt. Zwei zweistufige Strebenpfeiler stützen den östlichen Teil der Südwand. Eine große Pfeiler-Vorhalle in Schiffsbreite schützt die Holztüre von 1740 in dem spitzbogigen, abgefasten Westportal. Daneben befindet sich ein steinerner Opfertisch. Außen an der Wand sind Reste von gotischen Fresken von 1440 zu erkennen: Hlg.Maria Magdalena, Leonhard, Margareta mit dem Drachen und die Muttergottes, das Kindlein stillend. Die Filialkirche hat 3 barocke Altäre mit Statuen und reich-geschnitztem Zierrat um 1630, um 1700 und frühes 18.Jahrhundert.

Mit dabei auch

Komponist Reinhard Kühr, Kulturvermittler und Moderator Hans Mosser, Wildsänger Günther Zimmermann, Niko Zwitter vom Quintett Oisternig, Oberst Erhard Eder, Mediziner Otto und Ulli Ebenwaldner, Walter und Gaby Zerza, Fritz Jamritsch, Franz und Ilse Steiner und viele andere.

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