Erlebnis Bergwandern ist sehr gefragt

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GAILTAL (jost). Schon seit Jahren entwickelt sich das Tourismus-Erlebnis „Bergwandern“ in unserer Region sehr positiv. Dementsprechend gewachsen ist auch das Angebot an ortskundigen Experten, die unsere Urlauber fachkundig und sicher auf ihren Wanderungen in den Bergen begleiten. Sie sind keine „Event-Veranstalter“, sondern ihr Ziel ist es, den interessierten Bergwanderern die Schönheiten und Besonderheiten unserer Naturlandschaft zu zeigen und gleichzeitig interessante Informationen darüber zu vermitteln.

Hintergrund und Entwicklung

Der Verein der Kärntner Bergwanderführer wurde 2006 gegründet. Seit April 2010 ist in Kärnten der Berufsstand des Bergwanderführers im Kärntner Berg- und Schiführergesetz gesetzlich verankert.Der Vereinszweck umfasst die Wahrnehmung aller Belange der Kärntner Bergwanderführer und die Förderung des Wanderns in Kärnten. Dies beinhaltet auch die Organisation der Ausbildungskurse zur fachlichen Befähigung als Kärntner Bergwanderführer. Der Bergwanderführer ist ein Profi bei der Tourenplanung, der Orientierung im Gelände, er weiß um den Umgang mit alpinen Gefahren, hat reichlich Ortskenntnis und Schulung in Erster Hilfe. All diese Fähigkeiten und seine persönlichen Interessen machen ihn zu einem kompetenten und spannenden Weggefährten in den Bergen. Kärntenweit gibt es derzeit etwa 300 autorisierte Bergwanderführer.
Als Bergwanderung gilt das Begehen von Wegen und Steigen, die bei einem durchschnittlich bergerfahrenen Wanderer keine Zuhilfenahme von Sicherheitseinrichtungen oder sonstigen alpintechnischen Hilfsmitteln (wie insbesondere Steigeisen) erfordern.
Die Berechtigung umfasst Wanderungen, die sich nicht auf Gletscherbereiche erstrecken, bei denen kein alpiner Schwierigkeitsgrad zu überwinden ist, die nicht bei einem bergunerfahrenen Wanderer die Anwendung von Sicherheitsausrüstung oder persönlicher Hilfe notwendig machen, bei denen keine Schi verwendet werden. Schneeschuh-Wanderungen dürfen Bergwanderführer jedoch sehr wohl durchführen.

Informationsquelle

Im Internet unter www.bergwanderfuehrer-karnische-region.com sind aktuell 16 erfahrene, in unserer Region wohnende Bergwanderführer aufgelistet. Sie können von Interessenten entweder direkt angesprochen oder über Tourismusbüros, Hotels usw. kontaktiert werden.
Der wesentliche Aktionsradius der Karnischen Bergwanderführer erstreckt sich auf die Karnischen Alpen, die Gailtaler Alpen und die Julischen Alpen.

Schwerpunkt-Themen

Die WOCHE hat sich kürzlich mit neun Mitgliedern der Karnischen Bergwanderführer zu einem Saisonauftakt-Gespräch im Kinderhotel „Ramsi“ in Kameritsch getroffen, um sich einen Überblick über Schwerpunkt-Themen zum Thema „Bergwandern“ zu verschaffen.
Hausherr Walter Ramsbacher, selbst auch Bergwanderführer, konnte dazu folgende Kollegen und Kolleginnen auf seiner gemütlichen Hallenbad-Terrasse mit Panoramablick auf den Großraum Nassfeld begrüßen: Berg-Urgestein Erich Glantschnig, Hanni Gratzer, Erni Jank, Veronika Kilzer, Ramsi-Mitarbeiterin Helga Waldner, Karoline Warmuth, Christian Kogler und Johann Goldberger.
Ramsbacher bestätigte den steigenden Bedarf an der Betreuung seiner Gäste während ihrer Wanderungen in unseren Bergen. „Wir übernehmen als Bergwanderführer gerne Verantwortung, weil wir ja entsprechend ausgebildet sind, aber Sicherheit steht absolut ganz oben, daher ist es wichtig, dass wir alle über den Verein entsprechend versichert sind.“

Tipps und Erfahrungen

Erich Glantschnig, einer der erfahrensten Gailtaler Bergwanderführer, spricht Klartext: „Wichtig ist die genaue Tourenplanung; da müssen Wanderkarten und Wetterprognosen auf den Tisch. Wir weisen unsere Gäste ungeschminkt auf die dem Tourenverlauf entsprechend erforderliche Kondition und Gehzeit hin. Immerwieder kommt es vor, dass die Leute mit dem Begriff „Höhenmeter“ nichts anfangen können. Aber auch die persönliche Zumutbarkeit und Berg-Erfahrung des Gastes muss dabei offen und ehrlich hinterfragt werden, um eventuelle spätere Probleme während der Wanderung möglichst zu vermeiden. Sollten Sonderwünsche oder Wunschvorstellungen nicht erfüllbar erscheinen, muß auch ein klares NEIN ausgesprochen werden.“
Erni Jank gibt zu bedenken, dass die allgemeine Kondition der Wanderer im Vergleich zu früher leider von Jahr zu Jahr sinkt. „Offensichtlich findet sich im Alltag unserer Gäste zwischen Beruf, Handy, Computer und Fernsehen nur mehr wenig Platz für regelmäßge sportliche Betätigung. Daher gehört es auch zu unseren Aufgaben, den Urlaubern wieder klar zu machen, wie menschenverbindend das Wandern in der Natur ist.“
Wie allgemein bekannt, ist jedoch die Natur manchmal auch unberechenbar. Sollten trotz ausreichender und gewissenhafter Einschätzung einer Wander-Tour plötzlich wetterbedingte Herausforderungen wie Wind, Kälte, Gewitter usw. auftauchen, sind entsprechende Bekleidung, also stabile Schuhwerk, wetterfeste Jacken mit Kapuzen sowie Handschuhe usw.unentbehrlich, auch wenn beim Start zur Tour noch warmer Sonnenschein und Windstille herrschen.
Hanni Gratzer hat Langzeiterfahrung in der Natur. Ihre Tipps: „Zu lange Etappen vermeiden. Je nach Gelände entsprechend passende Pausen einlegen. Getränke, Jausenbrote, Obst, Müsliriegel etc gehren zur Standard-Ausrüstung. Sollte sich jemand verletzen, haben wir beste Kontakte zu allen Rettungs-Organisationen. Für Kleinigkeiten sollte jedenfalls ein Erste-Hilfe-Paket in keinem Rucksack fehlen.“
Bezüglich Gewitter und Blitz gibt Erich Glantschnig zu bedenken: „Im Freien gibt es keinen zuverlässigen Schutz vor Blitzen. Wanderer können lediglich versuchen, dem Blitz so gut es geht aus dem Weg zu gehen. In Schluchten, Gruben oder Senken gelingt das am ehesten. Das Innere eines Waldes ist sicherer als der Waldrand oder das freie Feld. Im Notfall können auch Scheunen und Hütten als Unterschlupf dienen, sofern man sich möglichst weit von den Wänden entfernt aufhält. Der Blitz sucht sich das nächstbeste herausragende Objekt. Ragt im weiteren Umkreis nur ein Baum oder Mast empor, wird er mit großer Wahrscheinlichkeit getroffen; seine Nähe ist daher gefährlich. Ist der Mensch die einzige Erhebung in der Landschaft, wird er vermutlich zum Ziel. Freie Felder sind daher zu meiden. Das gleiche gilt für Gewässer, sie leiten Strom besonders gut.“
Doch trotz allem überwiegt bei den Karnischen Bergwanderführern das positive Feedback, das sie in der Praxi von ihren Gästen erfahren. Helga Waldner: „Es vermittelt einfach Glücksgefühle und innere Ausgeglichenheit, wenn man eine interessante Bergwanderung erfolgreich absolviert hat. Eine gesunde Müdigkeit am Abend bringt darüberhinaus auch einen erholsamen Schlaf. Fest steht: Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.“

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