15 Jahre "Africa Amini Alama"
Ein erfülltes Leben im fernen Tansania

Christine Wallner setzt sich seit 15 Jahren für die medizinische Versorgung der Massai und Meru sowie Bildung von Kindern ein. | Foto: Africa Amini Alama
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  • Christine Wallner setzt sich seit 15 Jahren für die medizinische Versorgung der Massai und Meru sowie Bildung von Kindern ein.
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Die Hernalser Ärztin Christine Wallner gründete vor 15 Jahren die Hilfsorganisation "Africa Amini Alama". Heute ist sie „Mama Alama – Die weiße Heilerin“.

WIEN/HERNALS/TANSANIA. Alles begann 2007 mit einem Zelt am Fuße des Mount Meru. Darin wohnte Christine Wallner, als sie eine Krankenstation in Momella in Tansania plante. Die Ärztin gab das Society-Leben in Wien auf, übersiedelte in ein kleines, gemauertes Haus. Zum Jubiläum spricht die Ärztin über Afrika, Europa und Hernals.

Africa Amini Alama heißt frei übersetzt „Ich glaube an Afrika“. Wurden Sie jemals von Afrika enttäuscht?
CHRISTINE WALLNER: Natürlich, wurde ich auch enttäuscht – sonst hätte ich kein derart intensives Gefühl für Afrika. Für intensive Gefühle muss viel passieren – sowohl Gutes als auch Enttäuschungen. Das ist genauso wie in jeder langen, tiefen Beziehung.

Sie haben die Society-Welt gegen Tansania getauscht. Wo liegt die Faszination zum Land der Massai und Meru?
Das Land entspricht mehr meinem Naturell. Ich habe nie wirklich in die Society-Welt gehört. Hier glaube ich etwas beitragen zu können, daher fühle ich mich hier wohl.

Christine Wallner hat in Africa ihre Bstimmung gefunden. | Foto: Africa Amini Alama
  • Christine Wallner hat in Africa ihre Bstimmung gefunden.
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Was gibt Ihnen Afrika was Österreich und Europa nicht kann?
Ich werde in Afrika mehr gebraucht. Das ist für Menschen wie mich, immer sehr anziehend. Ich gehöre zu den Menschen, die gerne gebraucht werden.

Sein ganzes Vermögen für Menschen auf einem anderen Kontinent aufzuwenden klingt nach grenzenloser Selbstlosigkeit. Woher kommt diese Nächstenliebe?
Die schönen Dinge in meinem Leben haben sehr wenig mit Geld zu tun – diese Erkenntnis hat mich nachhaltig geprägt. Selbstlosigkeit ist demnach oft ein Produkt aus Erfahrungen. Ich habe sehr viele, unterschiedliche – teils gute, teils schlechte – Erfahrungen in meinem Leben gesammelt. Im Endeffekt habe ich einen großen Teil von diesen aber positiv verarbeitet. Das heißt, ich bin durch meine Erfahrungen stark geworden und diese Stärke möchte ich gerne anwenden.

Sie haben Krankenstationen, eine Schule, ein Waisenhaus gebaut. Sie helfen Frauen selbstständig zu werden. Gründeten eine Berufsschule. Wie kann man sich ihren Stand vor Ort vorstellen? Sie müssen doch verehrt werden?
Ja schon, aber das spielt für mich keine Rolle. Im Endeffekt ist das Wichtigste, dass etwas vorangeht. Das ist, was sich beide Seiten, die Bevölkerung vor Ort und ich, wünschen.

Ihre Biografie heißt „Mama Alama – Die weiße Heilerin“. Wie viel Seelenheil bringt Africa Amini Alama Ihnen selbst?
Sehr, sehr viel. Ich lebe hier ein erfülltes Leben. Ich habe es initiiert und freue mich nun, dass meine Tochter (Anm.: Cornelia Wallner-Frisee) dort ihre Freude gefunden hat und nach wie vorfindet.

Die Tochter von Christine Wallner führt das werk weiter. Cornelia Wallner-Frisee bei einer Behandlung. | Foto: Africa Amini Alama
  • Die Tochter von Christine Wallner führt das werk weiter. Cornelia Wallner-Frisee bei einer Behandlung.
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Medizin, Bildung und Soziales – hier liegen die Bereiche in den Sie tätig sind. Was sind nach 15 Jahren die nächsten Ziele? Was wollen Sie unbedingt noch erreichen?
Die Frage würde ich gerne an den lieben Gott weitergeben, der weiß es nämlich besser. Ich versuche hier jeden Tag so zu leben, dass es ein guter Tag wird und das kann sehr verschieden sein.

Urlaub in der Lodge neben Sozialprojekten – ein Muss für Nachhaltigkeit?

Es ist ein Konzept, dass ich persönlich sehr gut und erfolgreich finde. Wenn man hierherkommt, vermittelt es den Menschen etwas und die sie können eine persönliche Beziehung aufbauen. Das Projekt wird solange gut gehen, solange Menschen sich darauf einlassen und gerne kommen.

Haben sie in Tansania den Sinn ihres Lebens gefunden?
Ich glaube, den habe ich schon viel früher gefunden, sonst hätte ich nicht hierherkommen dürfen. Ich war nicht blauäugig und bin auch nicht unvorbereitet hergekommen, da ich schon viele Projekte begleitet habe. Das würde ich auch niemandem empfehlen.

Was trägt Wien und Hernals für Africa Amini Alama bei?
Wien ist meine Heimat und in Hernals liegt das Office von Africa Amini Alama. Wenn ich in Wien bin, wohnen wir auch dort. Das Hernalser Büro ist mein Rückzugsort – ebenso meiner Familie. Und das genau das hält mich fit: Einmal da, einmal dort sein. Im Alter ist es wichtig, vieles zu lieben.

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