Kult in Hernals
Literarischer Beislabend im "Der Brandstetter"
Im Gasthaus "Der Brandstetter" in der Hernalser Hauptstraße findet am Donnerstag, 20. April, 19.30 Uhr, ein Beislabend mit Lesungen statt. Ebenfalls am Programm: Wiener Eigenkompositionen auf Knöpferlharmonika, Gitarre und Maultrommel.
WIEN/HERNALS. Ob sich der Begriff "Beisl" aus dem Tschechischen („Pajzl“ für „Spelunke“) oder dem Jiddischen („Bajiss“ für „Haus) ableitet, wird immer ungewiss bleiben. Auf jeden Fall ist es auch oft ein Treffpunkt von Literaturliebenden und Literatinnen und –raten.
Der Literaturverein Sisyphus Wien veranstaltet darum einen literarischen Beislabend im "Der Brandstetter". Zu sehen und zu hören sein werden Richard Weihs, Peter Campa und Ludwig Roman Fleischer. Richard Weihs wird außerdem auf seinen Instrumenten Knöpferlharmonika, Gitarre und Maultrommel zwischen den Lesungen wienerische Eigenkompositionen vortragen.
Richard Weihs
Der Künstler ist - wie viele gestandene Wiener – nicht in Wien geboren. 1956 im niederösterreichischen Scheibbs geboren, wohnt er freilich seit seinem achten Lebensjahr in Wien, seit etlichen Jahren allerdings auch am Semmering. Seit 1973 arbeitet er als Musiker, Lyriker, Erzähler, Kabarettist und Schauspieler in der freien Wiener Theaterszene. Er hat auch etliche Langspielplatten und CDs im Wiener Dialekt aufgenommen. Titel wie Ang´speist – Wiener Völlegefühl, Grant – Wiener Stimmungsbilder oder Wiener Wut - Schimpfwörterbuch zählen zu den Glanzlichtern seines dialektalen Schaffens. Er hat eine Reihe von Preisen gewonnen, darunter Luitpold Stern-Preis und den Alfred Gesswein-Literaturpreis.
Peter Campa
1954 in Wien geboren – widmet sich Campa, wie er sagt, seit seiner Pubertät der Literatur. Nach dem nie veröffentlichten Lyrikband Allein mit Gott hat er sich dem Erzählen zugewandt und 1995 eine „Wiener Biographie“ mit dem Titel Auf der Reise beim Triton-Verlag publiziert. Die zweite Reise (Triton, 2000), Der Alte Hund (2017) und Die fetten Jahre sind vorbei (2020, beides Sisyphus Klagenfurt) sind weitere Erzählbände, die man als Wiener Spaziergänge oder auch Wiener Beisltouren bezeichnen könnte. Campas Alter Egoi Franz Joseph Heißenbüttel (mit seinem Hund Farkas) und Friedrich Kudrna machen auf kauzige Art und Weise mit so manchem Wiener Ambiente und Wiener Original bekannt.
Ludwig Roman Fleischer
Geboren 1952 in Wien, Ex-Werkstudent, Ex-Univ.Ass. und Ex-Lehrer, nunmehr Halbkärntner – hat Fleischer 1990 den Ernst Willner-Preis beim Bachmannpreis gewonnen und seither bei Alekto, Edition S und Sisyphus Klagenfurt eine Menge Romane, Erzählungen und Dialektbücher veröffentlicht und noch ein paar Literaturpreise bekommen. Zu seinen Dialektpublikationen zählen das Lehrbuch Weanarisch Leana und das Koch- und Beisllehrbuch Kuchlweanarisch Leana, mit je 2 vom Autor aufgenommenen CDs. Im hochdeutschen Segment sind zuletzt der Roman Die letzten hundert Jahre (ein österreichisches Sippengemälde) und der Erzählband Hundert Jahre Seewinkel erschienen.
ZUR SACHE
Literarischer Beislabend im "Der Brandstetter"
Donnerstag, 20. April, 19.30 Uhr
Hernaler Haupstraße 134
Tischreservierung:01/486 46 25
Eintritt frei!
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