Knappe Mehrheit in Hernals

Oberer Heuberg bleibt Parkpickerl-frei

Jetzt ist es amtlich! Das flächendeckende Parkpickerl am oberen Heuberg kommt nicht. 50,67 Prozent von 1.610 stimmberechtigten Anrainern sprachen sich gegen die Parkraumbewirtschaftung aus.

WIEN/HERNALS/HEUBERG. Ein amtliches Infoblatt der Bezirksvorstehung mit der Möglichkeit einer Antwort per E-Mail brachte zunächst ein fragwürdiges Ergebnis. Zu viele Heuberg-Bewohner sollen das Blatt nicht bekommen haben. Abhilfe und ein bindendes Ergebnis hat jetzt eine notariell begleitete Abstimmung gebracht.

Mit der offiziellen Anrainer-Befragung hat man laut Bezirksvorstehung Hernals ein "eindeutiges und direktdemokratisch legitimiertes Ergegnis" auf dem Tisch. 1.610 Anrainer waren am oberen Heuberg stimmberechtigt und wurden persönlich postalisch angeschrieben.

Parkpickerl abgelehnt

Insgesamt wurden 964 Stimmzettel retourniert, das entspricht einer Wahlbeteiligung von 59,87 Prozent. Drei Stimmen waren ungültig, 474 votierten für das Parkpickerl und 487 stimmten gegen eine Parkraumbewirtschaftung. Damit hat sich eine knappe Mehrheit von 50,67 Prozent gegen die Einführung einer solchen ausgesprochen. "Das Ergebnis ist – wie zuvor versprochen – für den Bezirk verbindlich. Mir war es wichtig, dass alle unmittelbar in dem Gebiet wohnenden AnrainerInnen aktiv mitbestimmen konnten. Mit der Vorgehensweise der direkten Demokratie sollen ihre Interessen bestmöglich abgedeckt werden", fasst Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer (SPÖ) zusammen.

Wer durfte abstimmen?

Kritik, wonach bei der Abstimmung nicht nur Anrainer mit Hauptwohnsitz, sondern auch Nebenwonsitz gemeldete teilnehmen durften, kann Pfeffer nicht nachvollziehen: "Auf solche Diskussionnen lasse ich mich jetzt nicht mehr ein. Wir haben die Adressen von der Wahlbehörde bekommen und alle die am Heuberg wahlberechtigt gemeldet sind, wurden auch angeschrieben."

Fee Schneider ist Bewohnerin und monierte gegenüber der bz, dass viele Hauptwohnsitzgemeldete keinen Stimmzettel erhalten haben sollen. "Auch nicht nachdem sie ein Mail geschrieben haben", schildert die Anrainerin. Bezirkschefin Pfeffer dazu knapp: "Wenn jemand jetzt seinen Stimmzettel nicht bekommen hat, dann tut mir das leid, aber mehr können wir von Seiten des Bezirks nicht mehr machen."

Einbahnregelung ist vom Tisch

Weitere Forderungen nach etwa einer Einbahnregelung sind der bindenden Abstimmung ebenfalls obsolet. Auch wenn in einem Schreiben der Wiener Linien sogar bestätigt wird, dass eine Einbahnführung der Buslinie 44A durch Andergasse, Kretschekgasse und durch die Röntgengasse vom Heuberg runter etwa drei Minuten Fahrzeit einsparen würde.

Parkplätze am Heuberg bleiben

"Jetzt ist es so wie es ist. Auch knappe Ergebnisse müssen anerkannt werden", fasst Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer zusammen. Die (nicht immer offiziellen) Parkplätze am Heuberg bleiben also erhalten. Alle Wahlberechtigten werden per Schreiben über das offizielle Ergebnis noch verständigt - sofern dieses am Heuberg überall ankommt.

In diesen Gassen am Heuberg wurden die Abstimmung durchgeführt:
Andergasse, Betty-Fischer-Weg , Buchfinkweg, Enzelsbergergasse, Grabengasse, Grasgasse, Heuberggasse, Kleegasse, KLG Am Heuberg , KLG Ferdinand Hanusch , KLG Heubergkuppe, KLG Kolonie Blöckinger, KLG Neu Nachreihen, KLG Schöllerweg, KLG Waldhüttensiedlung, Knospenweg, Kretschekgasse, Laubengasse, Merktweg, Moosgasse, Nachreihengasse, Plachygasse, Pointengasse, Promenadegasse, Röntgengasse, Rosa-Heinz-Weg, Rudolf-Bärenhart-Gasse, Schrammelgasse, Thujenweg, Thymianweg, Trenkwaldgasse, Veletaweg, Winklergasse

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