Gemeinde plant Vernichtung der letzten Grünoasen am Schafberg, um Parkplätze zu bauen!
Ich bin begeisterter Sportler und meine Lauf- und Radstrecken führen mich des öfteren am und über den Schafberg. Mit großen Interesse verfolge ich die Bautätigkeiten sowie die Landschaftsgestaltung an den letzten stadtnahen Grünoasen.
Speziell die Kleingartensiedlungen am Schafberg sind Musterbeispiele an perfekter Symbiose zwischen Mensch und Natur. Besonders der schmale, verkehrsarme Brunnenstubenweg, der sich zwischen Kleingärten schlängelt, ist eine Rarität am Randbereich einer Großstadt.
Wie ich der Sendung des Bürgeranwaltes vom 21.12.2013 entnehmen musste, ist in Wien 18 Brunnenstubenweg am Schafberg eine Umwidmung von gärtnerisch gestalteter Grünflächen, sowie die Schaffung eines größeren Parkplatzes geplant.
Will man gewaltsam diese Symbiose zerstören?!
Da am Brunnenstubenweg nur die Zufahrt für Anrainer gestattet ist, somit nahezu kein PKW-Verkehr besteht, entstand ein natürlicher Lebensraum für teilweise geschützte Tiere und Pflanzen. Nicht selten kommt es vor, dass man Tieren, wie etwa Füchsen und Dachse, begegnet.
Will man die Tierwelt auf Kosten der modernen Konsumgesellschaft vertreiben?!
Besonders im Frühjahr, wenn Blumen und Bäume blühen, ist der Duft unvergleichbar.
Muss diese Luft den Autoabgasen weichen?
Wenn nun beabsichtigt ist, den umweltfreundlichen Zustand durch Schaffung von Parkplätzen und somit durch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen zu ändern, so wird das Zitat "Hier wird Tieren und Menschen grüner Lebensraum weggenommen" (Zitat Wiener Bezirkszeitung 04./05. Dezember 2013 Hernals S.19) leider zur bitteren Wirklichkeit. Laut des Beitrages des Bürgeranwaltes vom 21.12.2013 sollen den Anrainern, welche bereits seit Jahrzehnten für die Pflege der Grünflächen, sowie Schutz und Erhalt deren Tier und Pflanzenwelt sorgen, kurzerhand die Grünoase enteignet werden, um einem Privatparkplatz zu weichen. Das Planungsgebiet befindet sich im Landschaftsschutzgebiet Währing, sowie in der Zone des „Biosphärenparks Wienerwald“.
Auch zu befürchten ist, dass der Dürwaringbach, der neben dem Schafbergbad entspringt, von den geplanten Umbauten betroffen sein wird. Beim Dürwaringbach handelt es sich um einen Wienerwaldbach. Die Erhaltung dieses naturnahen Wasserlaufes ist im Wiener Arten- und Lebensraumschutzprogramm ausgewiesen. Landschaftsschutzzonen scheinen bei einem Bauvorhaben eines weiteren Parkplatzes eine ebenso geringe Bedeutung zu haben, wie der Benzinverbrauch eines PS strotzenden SUVs. Parolen wie etwa "Rettet die Wienerwaldrandzonen" wären dann nur leere, politische "Aufhänger" ohne Langzeitwirkung.
Ich hoffe, dass bei den für die Umwelt zuständigen Verantwortlichen Vernunft und Verständnis für die Nachwelt überwiegt. Ich hoffe weiters, dass durch einen Beitrag im Bezirksblatt nicht nur die Entscheidungsträger für das Bauvorhaben zum Umdenken gebracht werden, sondern auch die breite Öffentlichkeit zum Nachdenken angeregt wird. Es soll zeigen, welch große Negativwirkung ein Parkplatz auf unsere Natur haben kann, dass schützenswerte Grünflächen direkt vor unserer Haustüre existieren und nahezu unbemerkt vernichtet werden könnten.
Ich verbleibe als optimistischer, jedoch besorgter Bürger von Hernals.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.