Der verkannte Ferdinand Sauter. Zum Todestag und zur Erinnerung an den "burlesken cynischen Sonderling".

Sauters Grab am Hernalser Friedhof | Foto: Peter Markl
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Der aus bestem Hause stammende Poet Karl Willibald Ferdinand Johann Sauter, in Werfen bei Salzburg 1804 geboren und Sohn fürsterzbischöflichen Rats mit Vorliebe zum Violinspiel, starb am 30.10.1854 in Hernals als erstes Opfer der Cholera, die damals in Wien und den Vororten wütete.

1825 kam er endlich in die Kaiserstadt Wien

Nach humanistischer Ausbildung und  einigen merkantilischen Tätigkeiten in Salzburg und Wels fristete meist ein eher kümmerliches Dasein. So folgte er dem Ratschlag von Franz Stelzhamer und zog nach Wien. Er war Stammgast in der „Blauen Flasche“ in Neulerchenfeld und anderen Weinschenken. Mit seinen politischen, volksliedhaften, meist von Schwermut getragenen Gedichten machte er sich als Dichter-Bohemien des Wiener Vormärz einen Namen. Er gehörte zum Kreis um Nikolaus Lenau und Adalbert Stifter und den Schubertianern, die er im Silbernen Kaffeehaus von Ignaz Neuner traf, doch dies war nicht seine Welt, der Ferdl wollte hinaus in die Vorstadt. Seine Wohnung hatte Sauter in Hernals, Hauptstraße 63. Seine Freunde setzten ihm einen Grabstein, dessen Inschrift – von ihm selbst verfasst – ebenso bekannt geworden ist, wie sein „Gassenlied“ mit dem Kehrreim „Auf der Gassen, auf der Gassen“. Er erlangte als Volksdichter der einfachen Leute in den Wiener Vororten Hernals und Neulerchenfeld eine außergewöhnliche Berühmtheit.

Die Familie und Freunde wollten helfen

Bruder Anton bot ihm einen Posten in Mittersill an, den er dankend ablehnte. Durch Friedrich von Halm erhielt er eine Anstellung bei der „Niederösterreichischen Assekuranz-Versicherung, doch dies war ihm auch zuwider. Er wollte frei sein. Eine von ihm verehrte Komtesse erwiderte seine Zuneigung nicht.

Hier wollte er begraben sein

Für die lebenslustigen Wiener, die allabendlich den Vorort Neulerchenfeld besuchten (er hatte die Bezeichnung "Des Heiligen Römischen Reiches größtes Wirtshaus") war und blieb er der „burleske cynische Sonderling“. Sein Gassenlied kannten und liebten alle, obgleich schon etwas Trauer und Melancholie herauszuhören waren. Über den Hernalser Friedhof meinte er: Mir gefällt dieser Ort des Friedens. Ein freundlicher Ort. Dort der Galizinberg, rechts das Kahlengebirge, hier Bäume und Blumen. Hier möchte ich einst begraben sein.“ Auf die Entgegnung seines Begleiters, „daß der Währinger-Friedhof doch viel schöner sei“, erwiderte Sauter: „Schubert, Beethoven sind wohl dort, es ist mir aber dort zu aristokratisch – zu viele Monumente“. Eine Schar erlesener Freunde begleitete Sauters Leiche zu Grabe. Ein Freund hatte die Bahre des Dichters mit einem Lorbeerkranz geschmückt und ein Doppelquartett sandte dem Verewigten die wehmütigen Klänge der Trauer nach. Übrigens Sauter hat seine Gedichte nie gesammelt. Julius von der Traun gab die Gedichte als Büchlein heraus, aber nicht die oft derben Verse. 

„Hoffen und Wünschen und Sehnen, es ist nur leidige Krankheit, wirfst du den Ballast ins Meer, segelst du sicher und froh.“ Ferdinand Sauter.

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