SV Arminen Wien
Fördert Hallenbau in Hernals alten Müll zutage?
Der Petitionsausschuss der Stadt Wien befürwortet die Pläne des SV Arminen eine Hockeyhalle zu bauen. Die neue Sporthalle am Jenschikweg wird von Anwohnern kritisch gesehen.
WIEN/HERNALS. Susanne Liebl wohnt direkt beim Waldstadion und vertritt als Obfrau des Kleingartenvereins Oberwieden die Interessen zahlreicher Anwohner. Aus deren Sicht würde der Bau einer neuen Sporthalle zu einer "massiven Einschränkung der Lebensqualität" führen. Im Oktober 2021 hat Liebl dies mit der Petition "Das Waldstadion in Hernals soll nicht verbaut werden!" zum Ausdruck gebracht.
Diese wurde nun im Gemeindeausschuss behandelt. Das Ergebnis vorweg: Die Hockeyhalle wird gebaut. Susanne Liebl hat die Bedenken, wie erhöhtes Lärmaufkommen, mehr Verkehr und vermehrte Lichtverschmutzung durch das Flutlicht, persönlich vorgetragen: "Es war spannend und ich hatte das Gefühl, dass die Anwesenden wohlwollend und verständnisvoll waren."
Wald bleibt erhalten
Dennoch wurde die Petition geschlossen. Der Petitionsausschuss beschloss die Empfehlung an den zuständigen Stadtrat Peter Hacker (SPÖ), den Ausbau eines breiten Sportangebots für alle Wiener weiter voranzutreiben. Für den Bau liege keine Umwidmung in Bauland vor, die Halle wird auf bereits bestehenden Sportplätzen errichtet. Auch der umliegende Wald bleibe im vollen Umfang erhalten.
"Ich habe befürchtet, dass wir den Bau nicht verhindern können. Dennoch werde ich weiter versuchen, die Verschlimmerungen zu optimieren", sagt Susanne Liebl zur Empfehlung des Ausschusses. Bei den "Optimierungen" handelt es sich um die Forderung eines Verkehrskonzeptes und auch das Einhalten der Flutlichtzeiten bis spätestens 22 Uhr. "Wir würden uns freuen, wenn der Verein sich mit uns Anwohnern proaktiv über die Spieltermine austauschen könnte. Wenn wir schon reden, dann können wir sicher einiges optimieren", sagt Liebl.
Verein wartet auf Start
Der Bau des Drei-Millionen-Euro-Projekts, großteils finanziert von Stadt und Bund, ist vom geplanten Zeitplan ohnehin weit abgerückt. Ursprünglich war der Spatenstich für 2019 und die Inbetriebnahme für Herbst 2021 vorgesehen. "Der Ball liegt nicht bei uns. Wir warten auf die finale Entscheidung, dass es in den Gemeinderat kommt", gibt Arminen-Vizepräsident Patrick Minar Auskunft zum "Jahrhundertprojekt Halle".
War das Waldstadion früher eine Mülldeponie?
Ein weiterer Verhinderungsgrund könnte im Untergrund schlummern. Liebl wurden Informationen zugetragen, dass sich auf dem Areal des Waldstadions früher eine Mülldeponie befunden habe. Dem Umweltbundesamt wurde der Verdacht schon gemeldet. Bekannt sei nichts, es werde aber überprüft.
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