In seinen Händen wird aus Holz Musik
Der Hernalser Lukas Giefing fertigt wertvolle Gitarren aus edlen Hölzern
HERNALS. Als 15-Jähriger begann Lukas Giefing, Gitarre zu spielen. Ein Jahr später hielt er seine erste Spanische Gitarre in Händen. "Ich fragte mich, ob ich nicht auch selbst eine Gitarre bauen könnte, und begann damit, mir den Gitarrenbau selbst beizubringen", so der Hernalser.
Sein Fachwissen hat er sich aus Büchern angeeignet, sich mit Kollegen ausgetauscht, viel experimentiert. Schon bald begann er, Hölzer für die Gitarren zu sammeln. Dafür fuhr Giefing nach Hamburg, Valencia und Madrid, wo die hochwertigen Hölzer wie Palisander, Cedro, Amaranth und Ebenholz gehandelt werden. "Man muss sich die Struktur und Farbe selbst aussuchen können, damit sie am Instrument dann perfekt zusammenpassen."
Die einheimischen Hölzer wie Fichte stammen von "Tonewood Kölbl" aus dem Mühlviertel, die auch Tonhölzer für Bösendorfer-Klaviere liefern.
"Meine Gitarrendecken sind beispielsweise aus Fichte", so Giefing. Für den Korpus verwendet er aber auch gerne stark eigenfarbige Hölzer wie Amaranth, das von Haus aus in einem kräftigen Violettrot leuchtet.
Kreative Freiheit ausleben
Bereits 116 Gitarren hat der Instrumentenbauer in mühevoller Handarbeit hergestellt. Seine Rosetten sind eigene Entwürfe und werden aus Furnier angefertigt. Dabei bevorzugt er natürliche Holzfarben und eine Schellackpolitur für seine Gitarren.
Besonders wichtig für Giefing: "Ein Instrument muss man erleben, hören, spüren und mit dem vergleichen, was man kennt. Das kann man bei mir in meiner Werkstatt in der Wurlitzergasse 90 tun." Dort stehen immer mehrere fertige Gitarren zur Auswahl – jede davon ein Einzelstück. "Ich arbeite selten auf Bestellung, denn ich will meine Vorstellungen verwirklichen und unabhängig sein."
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