Kalvarienberggasse: Mieter verärgert über Verwahrlosung
In einem Zinshaus in der Kalvarienberggasse herrschen seit einem Eigentümerwechsel unzumutbare Zustände.
HERNALS. Marlene Kaltenbacher ist verzweifelt: "Unser schönes Haus verwahrlost immer mehr - und niemand tut etwas dagegen."
Beim Lokalaugenschein im Zinshaus in der Kalvarienberggasse 42 bestätigen sich die Vorwürfe: "Es beginnt gleich bei der Eingangstür, die vor kurzem beschmiert worden ist - und dauernd offen steht", erklärt Marlene Kaltenbacher. Vom Innenhof kann man durch ein offenes Fenster in eine Erdgeschoßwohnung hineinschauen. "Diese Wohnung steht offiziell leer, aber es gehen dauernd fremde Leute rein und raus und von außen sieht man einige Matratzen auf dem Boden liegen", beklagt Marlene Kaltenbacher.
Das Zinshauses habe Ende 2017 den Eigentümer gewechselt: "Früher hat unser Haus einem reizenden älteren Ehepaar gehört, die alles tadellos in Schuss gehalten haben. Seit dem Eigentümerwechsel, bei dem sich auch die Hausverwaltung geändert hat, ist im Haus überhaupt nichts mehr in Ordnung", merkt Kaltenbacher an.
Im Stiegenhaus wurde zwar erst vor wenigen Stunden von einer Reinigungsfirma aufgewaschen, "trotzdem liegt auf jeder Stufe der Dreck in den Ecken. Was soll das?"
Im zweiten Stock angekommen, deutet die langjährige Mieterin Marlene Kaltenbacher auf das Gangfenster ihrer Wohnung: "Es wurde letzte Nacht eingeschlagen. Ich habe zwar die Polizei angerufen, aber die haben niemanden mehr angetroffen."
Wohnungstür eingetreten, Fenster eingeschlagen
Kaltenbacher vermutet, dass die eingeschlagene Fensterscheibe möglicherweise mit den Geschehnissen in der Nachbarwohnung zusammenhängen könnten. "Dort wurde vor ein paar Monaten mitten in der Nacht die Wohnungstür eingetreten.
Die Polizei hat dann einige Personen in der Wohnung vorgefunden und kontrolliert - von denen konnte aber niemand einen Ausweis, Meldezettel und auch keinen Mietvertrag vorweisen", erinnert sich Marlene Kaltenbacher. Die Leute seien dann von der Polizei mitgenommen und die Haustür von der Feuerwehr provisorisch verschlossen worden. "Nach zwei Wochen wurde die Wohnung von jemandem aber wieder geöffnet - und die bereits bei der Polizeikontrolle angetroffenen Personen waren wieder da."
Einer der Gründe für die Zustände in der Kalvarienberggasse 42 sei die Haustür, die "schon sehr alt ist und rund um die Uhr offensteht. So haben hausfremde Menschen einfachen Zugang", bemerkt Marlene Kaltenbacher. Sie hätte die Hausverwaltung bereits mehrmals auf die Zustände und auch auf die offenstehende Haustür aufmerksam gemacht, diese hätte aber bis jetzt nichts unternommen.
Die Hausverwaltung reagiert gelassen
Bei der Hausverwaltung, der REP Immobilien GmbH, reagiert man auf die Vorwürfe gelassen: "Wir tun immer unser Möglichstes, um alle Zinshäuser, die wir verwalten, in ordentlichem Zustand zu halten", erklärt man dort. Angesprochen auf die eingetretene Wohnungstür und das eingeschlagene Fenster, sagt die Hausverwaltung, dass solche Dinge nicht Angelegenheit der Hausverwaltung, sondern der Polizei seien. Dass die Haustür dauernd offen stehe, könne man nicht bestätigen, genausowenig wie den Wunsch vieler Mieter nach einer neuen Haustür.
Marlene Kaltenbacher will sich damit nicht zufriedengeben: "Unser Haus war jahrzehntelang sauber und ordentlich. Ich sehe nicht ein, warum wir Mieter nun unter solchen Zuständen leiden müssen. Es ist die Aufgabe von Hauseigentümer und Hausverwaltung, für Ordnung zu sorgen - und dass wir endlich auch wieder eine Haustür bekommen, die nicht dauernd offen steht."
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