Betriebsrat
Personalmangel sorgt in Speisinger Spital für gesperrte OP-Säle

- Man hat das Gefühl, es herrscht überall ein Mangel an Fachkräften.
- Foto: Orthopädisches Spital Speising (oss.at)
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Zuletzt haben mehrere Wiener Ordensspitäler gestreikt: Personalmangel ist ein großes Problem. So auch im Orthopädischen Spital Speising, das zur Vinzenz Gruppe gehört. Vorwürfe des Betriebsrates weist das Spital zurück.
WIEN. Man hat das Gefühl, es herrscht überall ein Mangel an Fachkräften. Vermutlich am schlimmsten trifft es den Gesundheitsbereich in Wien. Mehrmals berichtete die BezirksZeitung über sogenannte Gefährdungsanzeigen aus mehreren Spitälern des Wiener Gesundheitsverbunds (WIGEV). Zuletzt gab es auch Streit zwischen der rot-pinken Stadtregierung und der Opposition im Gemeinderat – mehr dazu unten.
Doch der Personalmangel trifft nicht nur die sieben WIGEV-Spitäler in Wien, sondern auch renommierte Spitäler wie das Orthopädische Spital Speising, das zur Vinzenz Gruppe gehört. Vergangene Woche gab es einen Warnstreik in mehreren Wiener Ordensspitälern.
OP-Betrieb massiv eingeschränkt?
Ein "Kurier.at"-Bericht (Paywall) spricht von mehreren Beschwerden über die prekäre Personalsituation im Speisinger Spital. Demnach würden so viele Pflegekräfte fehlen, dass der OP-Betrieb massiv eingeschränkt sei. Betriebsratsvorsitzende Helga Kien sagte, dass ein "nicht unerheblicher Teil der OP-Säle" aufgrund von Personalmangel "immer wieder gesperrt werden" muss.

- Betriebsratsvorsitzende Helga Kien sagte, dass ein "nicht unerheblicher Teil der OP-Säle" aufgrund von Personalmangel "immer wieder gesperrt werden" muss.
- Foto: Heinrich Moser
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Laut Kien wechseln immer mehr Pflegekräfte in private Spitäler, und für diese gibt es kaum Ersatz. Angeblich seien auch andere Berufsgruppen gebeten worden, das Instrumentieren bei Operationen zu übernehmen, was normalerweise Aufgabe der Pflege sei.
Der Druck sei in den vergangenen Wochen und Monaten massiv gestiegen. Noch immer sei man mit jenen Operationen beschäftigt, die aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden mussten. Auch viele Unfall-Patientinnen und -Patienten kommen aus den WIGEV-Spitälern, weil der Verbund das Spital bittet, diese zu übernehmen. "Dabei wissen wir kaum, wie wir unsere eigenen Patienten versorgen sollen", so die Betriebsrätin.
Ein Jahr warten auf Knie- und Hüfte-OP
Doch nicht nur das: Der Personalmangel führe zu sehr langen Wartezeiten, etwa bei Knie- und Hüftoperationen, wo man im Schnitt etwa ein Jahr lang wartet. Kien kritisiert die Spitalführung, die keine Maßnahmen setzen würden, um das bestehende Personal zu halten oder neues zu gewinnen. Nicht nur mehr Gehalt, sondern auch flexible Arbeitszeit-Modelle und bessere Planung der OPs werden gefordert.

- Ein Sprecher des Speisinger Spitals weist die Vorwürfe zurück: "Der Pflegekräftemangel ist allgemein bekannt und ein brennendes politisches Thema, führt aber zu keinen Leistungs- und Qualitätseinschränkungen in Speising."
- Foto: Orthopädisches Spital Speising (oss.at)
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Ein Sprecher des Speisinger Spitals wies die Vorwürfe zurück: "Der Pflegekräftemangel ist allgemein bekannt und ein brennendes politisches Thema, führt aber zu keinen Leistungs- und Qualitätseinschränkungen in Speising". Die OPs finden nach Plan statt, nur einzelne OP-Termine müssen durch "krankheitsbedingte Ausfälle der Patienten" verschoben werden.
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