Adé, Hörndlwald: Die Reha-Klinik zieht nach Lainz
"pro mente" baut nun - vorerst - doch nicht im Hörndlwald und zieht mit der geplanten Reha-Klinik in das ehemalige Geriatriezentrum.
HIETZING. Zahllose Anträge, Demonstrationen, Fackelzüge und der unter Artenschutz stehende Juchtenkäfer: Nach jahrelangem Widerstand der Bezirkspolitik und der Bevölkerung ist es tatsächlich passiert und die Reha-Klinik von "pro mente" wird nicht im Hörndlwald gebaut. Als Übergangslösung wurde der Pavillon 14 im ehemaligen Geriatriezentrum Am Wienerwald angemietet.
Bereits seit 2012 – damals stand hier noch das Josef-Afritsch-Heim – gibt es Bestrebungen, den Hörndlwald wieder vollständig der Natur zurückzugeben. Im November 2014 sind dann die Baupläne für das Rehazentrum bekannt geworden.
Verfahren zu lange
"Die Entscheidung ist deshalb für Lainz ausgefallen, weil die Verfahren rund um den Hörndlwald zu lange dauern und deswegen eine andere Lösung angestrebt wurde", heißt es von "pro mente". Derzeit wird der Pavillon adaptiert, damit er den Anforderungen einer Sonderkrankenanstalt entspricht. Der Standort Lainz entspreche den gewünschten Kriterien wie Erreichbarkeit und Erholungswert durch Grünlage. Im Jänner soll der Betrieb starten. Die Übergangslösung soll rund zwei Jahre in Anspruch genommen werden, bestätigt "pro mente". Als langfristige Lösung ist ein Umzug auf das Areal des Neurologischen Krankenhauses Rosenhügel im Gespräch. Fix ist das aber noch nicht.
Übrigens: Die Nutzung eines der leer stehenden Pavillons in Lainz wurde jahrelang von den Projektgegnern vorgeschlagen.
Bestandsvertrag nicht aufgelöst
Ob das Gelände im Hörndlwald von "pro mente" anders genutzt werden soll, werde sich in den nächsten Wochen entscheiden, so eine Sprecherin. Denn: Der Bestandsvertrag mit der Stadt ist weiterhin aufrecht. Das beschäftigt auch die Bezirkspolitik und entsprechende Anträge in der Bezirksvertretungssitzung am 20. September. "Wir wollen den Grünraum aus Umweltschutzgründen erhalten und werden uns für eine Rückwidmung einsetzen", so Johannes Stöckler, Klubobmann der Grünen Hietzing, der dabei von der Bürgerinitiative "Rettet den Hörndlwald" unterstützt wird. Auch Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) spricht sich dafür aus: "Nun wiederhole ich meinen Appell an Vizebürgermeisterin Vassilakou und Stadtrat Ludwig, endlich dafür zu sorgen, dass die Bauflächen zurückgewidmet und dem Schutzgebiet Wald- und Wiesengürtel hinzugefügt werden." Gemeinderat Günter Kasal (FPÖ) plant, einen Antrag für die Rückwidmung im Gemeinderat einzubringen.
Zur Sache:
Der dritte Hörndlwaldlauf, der den Kampf gegen das Bauprojekt unterstützt, findet am 24. September statt. Gelaufen wird ab 9.30 Uhr am Sportplatz im Hörndlwald auf verschiedenen Strecken. Anmeldung bis 23. September um 22 Uhr an waldlauf@phtv.at oder bis 8.30 Uhr im Startbereich. Infos: www.phtv.at/waldlauf
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