Der Tag des WCs in der VHS Hietzing

- Das Tante Jolesch WC in der VHS Hietzing. Frauen WC im Erdgeschoß.
- hochgeladen von Robert Streibel
Am 19.11. ist der internationale Tage des WC. In Vorbereitung und zur Einstimmung bereits am 18.11. in der VHS Hietzing.
Zwischen 18:00-und 19:00 genderübergreifende Führungen durch die literarischen WCs. John Irving, Thomas Bernhard, Elfriede Jelinek, Theodor Kramer durch Robert Streibel.
Um 19 Uhr Eröffnung des Tante Jolesch WC durch den Buchautor Robert Sedlaczek ("Die Tante Jolesch und ihre Zeit" erschienen im Haymon Verlag)
Ausschnitt aus dem Vortrag von Robert Sedlaczek: Über die Abortgeschichten der Tante Jolesch.
Am 19. November findet erstmals der „Welt-Toiletten-Tag der Vereinten Nationen“ statt. Einen entsprechenden Beschluss hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen am 24. Juli 2013 einstimmig auf Antrag Singapurs gefasst. Damit soll auf das Fehlen ausreichend hygienischer Sanitäreinrichtungen für mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung hingewiesen werden.
Zusammen mit unzureichend gereinigten Abwässern sind schlechte hygienische Sanitäreinrichtungen eine häufige Ursache für Krankheiten. Die Vereinten Nationen haben es sich zum Ziel gesetzt, auf diese Misstände hinzuweisen und dagegen anzukämpfen.
Wie privilegiert wir sind, zeigen Texte des Rechtsanwalts Dr. Hugo Sperber, den wir aus Friedrich Torbergs Buch „Die Tante Jolesch oder Der Untergang des Abendlandes in Anekdoten“ kennen – wir können über sanitäre Einrichtungen und deren Umfeld Witze machen, für andere ist dieses Thema ein bitterer Ernst des Lebens.
Hugo Sperber ist nicht nur wegen seines schlimmen Schicksals bekannt – er wurde im Herbst 1938 im Konzentrationslager Dachau ermordet – man kennt auch seine Anekdoten aus der Welt der Kartenspieler. Weniger bekannt sind Sperbers Anekdoten über die „Abortfrauen“ in den Wiener Kaffeehäusern.
Aber beginnen wir zunächst mit einer politischen Sperber-Anekdote, Friedrich Torberg hat sie in seinem Buch aufgezeichent. Zu Zeiten des sogenannten Ständestaates soll Sperber im Korridor eines Bezirksgerichts die Aufschrift „Parteienklosett“ kritisiert haben. In Anbetracht der aufkeimenden Deutschtumelei und angesichts des Umstandes, dass es keine Parteienpluralität mehr gab, schlug er vor, die Aufschrift zu ändern – in „Ständeabort“. Natürlich wurde Sperbers Anregung nicht aufgegriffen. Als wir die namhaftesten Juristen Wiens zu einer Diskussion über die politischen Vorstellungen Sperbers ins Wiener Landesgericht einluden, fand ich sie am Gang noch immer, die Aufschrift „Parteienklosett“.
Robert Sedlaczek: Die Tante Jolesch und ihre Zeit
Eine Recherche
ISBN 978-3-7099-7069-0
296 Seiten, 140 x 215 mm € 19,90


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