Profanierung
Hietzinger Petition kämpft um den Erhalt der Pallottikirche
- Die Petition zum Erhalt der Pallottikirche hat mittlerweile über 500 Unterschriften gesammelt.
- Foto: Matthias Pandrea/Mein Bezirk
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Zum dritten Advent soll die Pallottikirche profaniert werden und damit ihre Tore endgültig schließen. Eine Petition kämpft nun um den Erhalt der Kirche als Ort der Begegnung.
WIEN/HIETZING. Während viele Menschen anfangen, ihre Häuser mit Adventkränzen und Lichterketten zu schmücken, kämpft die Kirchengemeinde Hietzing um den Erhalt eines Ortes, der für viele weit mehr ist als ein Gotteshaus. Der katholischen Kirche "Königin der Apostel" in der Auhofstraße 10 steht am Sonntag, 14. Dezember, die Profanierung bevor. Damit wird das Kirchengebäude, das im Eigentum der "Pallottiner Gesellschaft des apostolischen Lebens" steht, seiner sakralen Bestimmung enthoben.
Die Kirche würde damit wieder zu einem alltäglichen Gebäude werden. Um das zu verhindern, haben bereits über 500 Menschen eine Petition zum Erhalt der Kirche unterzeichnet. Initiator Alexander Kaiser, der selbst jahrelang in der Kirchengemeinde aktiv war, zeigt sich überwältigt von der positiven Resonanz.
"Ein schönes Weihnachtsgeschenk"
Dass die Gottesdienste immer noch gut besucht seien, macht die geplante Profanierung der Kirche für viele Menschen schwer nachvollziehbar. Besonders schmerzt ihn der Zeitpunkt: „Ich finde, das ist ein sehr schlecht gewählter Zeitpunkt für eine Profanierung der Kirche.“ Dass das Haus täglich offensteht, sei für viele ein Anker in ihrem Alltag: „Man darf nicht unterschätzen, wie viele Menschen hineingehen, um eine Kerze anzuzünden, oder ein paar Augenblicke der Stille zu genießen."
Es ginge nicht nur um Gottesdienste, sondern um die Kirche als geschützten Ort. Für Kaiser wäre es „ein schönes Weihnachtsgeschenk“, wenn die Petition einen positiven Einfluss auf die Zukunft des Hauses nehmen könnte.
- 1950 erwarb die Gesellschaft des katholischen Apostolates das Gebäude.
- Foto: Matthias Pandrea/Mein Bezirk
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Die Pallottiner erklären, dass die Glaubensgemeinschaft vor großen Herausforderungen stehe: „Wir werden älter und kleiner“, so ein Sprecher der Gesellschaft. Da keine Mitbrüder mehr vor Ort leben oder arbeiten können, müsse die Kirche geschlossen werden.
Kein Verkauf geplant
Die Profanierung am dritten Advent sei ein notwendiger Schritt, um die Kirche formal außer Dienst zu stellen. Gleichzeitig gab die Provinzversammlung der Pallottiner erst vor wenigen Wochen eine neue Richtung vor: Das Grundstück soll nicht verkauft werden – die zukünftige Nutzung werde derzeit geprüft. Man befinde sich „mit verschiedenen Institutionen im Gespräch“ und wolle soziale, kulturelle und wirtschaftliche Faktoren gleichermaßen berücksichtigen. Ein Zeitrahmen sei noch offen.
Die Erzdiözese Wien betont, dass die Entscheidung zur Profanierung allein bei den Pallottinern Orden läge. Sie habe lediglich das dafür nötige Dekret ausgestellt. Bezirksvorsteherin Johanna Zinkl (ÖVP) bezeichnet die Schließung als „besonders bedauernswert und ein Verlust für Hietzing“. Man befinde sich „im intensiven Austausch" mit den Pallottinern, um die Sicherstellung des Ortes zu ermöglichen. Die Petition zum Erhalt der Kirche findest du hier.
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