Kein Missbrauch in Hietzing
Der Verdacht auf sexuelle Übergriffe durch die fünf Beschuldigten der Einrichtung in der Fasangartengasse 67 hat sich nicht erhärtet.
(apa/lex). Vergewaltigung, sexuelle Belästigung, schwerer sexueller Missbrauch und Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses – so lauteten die Vorwürfe gegen fünf Personen, die im August-Aichhorn-Haus tätig waren.
Die Anklagebehörde hatte seit April 2010 gegen den mittlerweile 58-jährigen Chef einer Reinigungsfirma, den Heimleiter und drei ehemalige Erzieher ermittelt.
„Neben den Beschuldigten sind 20 Zeugen vernommen worden. Die Anschuldigungen haben sich in keinster Weise erhärten lassen“, so Behördensprecherin Michaela Schnell.
Basis der Untersuchungen war eine Sachverhaltsdarstellung der Stadt Wien. Zwei ehemalige Heimbewohner und ein Lehrer hatten sich zuvor an die Stadt gewandt.
Deren Darstellung zufolge soll der Unternehmer Jugendliche zunächst für Putztätigkeiten angeworben und in weiterer Folge missbraucht haben. Die Burschen seien dann auch zu privaten Sexpartys gebracht und systematisch missbraucht worden, hieß es.
Für diese Behauptungen fanden sich keine Beweise. Schnell: „Von den Zeugen hat ein Teil die Vorwürfe dezidiert bestritten. Ein anderer Teil hat sich der Aussage entschlagen. Die dritte Gruppe hat für die Beschuldigten Partei ergriffen.“ Der wichtigste Zeuge war einem psychiatrischen Gutachten zufolge nicht unbedingt glaubwürdig. Er hatte angegeben, dass er mit verbundenen Augen in verschiedene Wiener Wohnungen gebracht und dort von mehreren Männern gequält worden sei.
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