Ideen-Wettbewerb für das Wiental angekündigt
Kennedybrücke bald in neuem Kleid?
Begrünung, Lichtinstallationen und ein komplett neues Verkehrskonzept: Gemeinsam mit der Stadt Wien rufen die SPÖ Penzing und Hietzing zum Ideenwettbewerb für die Kennedybrücke auf.
PENZING/HIETZING. Ob Kunst oder konsumfreie Zonen, Boulderwände oder Blumenbeete, Ruhebänke oder Radwege - klar ist, die Umgestaltung des Wientales im Bereich der Kennedybrücke ist dringend notwendig. Geht es nach der SPÖ Penzing und Hietzing wird es bald soweit sein. Noch über den Sommer bereiten die Parteien einen Fahrplan vor, im Herbst beginnt dann ein Ideenwettbewerb zur Umgestaltung der Bezirksgrenze.
Begrünung an den Mauern des Wientals, eine künstlerische Lichtinstallation entlang des Wienflusses, eine Boulderanlage oder ein begrüntes Dach mit Wiesen auf der Kennedybrücke, das sind nur ein paar Ideen, die SPÖ-Bezirksvertreter von Penzing und Hietzing im Amtshaus des 14. Wiener Gemeindebezirks präsentierten. Es sei ein Anstoß um gemeinsam mit den Bewohnern, die Bereiche Wiental (Kennedybrücke bis Braunschweiggasse) und Kennedybrücke neu zu gestalten.
„Wir gehen mit den Bewohnern Hand in Hand um das Wiental und die Kennedybrücke attraktiver zu machen. Die wahren Experten sind die Menschen, die hier wohnen und auf sie vertrauen wir. Sie wissen am besten, woran es mangelt und was sie brauchen. Wir freuen uns auf alle Vorschläge, die von Jung und Alt kommen“, so Penzings Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner, die gemeinsam mit dem stellvertretenden Bezirksvorsteher aus Hietzing, Matthias Friedrich und den beiden SPÖ-Gemeinderäten Andrea Mautz-Leopold und Gerhard Schmid das Projekt präsentierte - erste Renderings inklusive.
„Unsere Vorschläge sollen als Input verstanden werden, um zur Kreativität aufzurufen“, stellt Friedrich klar. Über alle Ideen sollen die Wiener abstimmen.
Der Ideenwettbewerb, der im Herbst starten soll, soll unter Berücksichtigung von neun Punkten gestaltet werden.
- Erhöhte Sicherheit für Fußgänger
- Verbesserungen für Fahrradfahrer
- Attraktivierung der Wartebereiche, aber auch des Hauptgebäudekomplexes
- Begrünung/Beschattung des Standorts
- Der „Verhüttelung“ entgegentreten
- Eine Lösung für den Weg in den Tiergarten Schönbrunn
- Eine zeitgemäße Oberflächengestaltung der Brücke
- Intensive Gespräche mit den Wiener Linien zur Verbesserung der Verkehrssituation
- sowie Kunst im öffentlichen Raum
Der weitere Fahrplan sieht vor, dass die Modalitäten des Partizipationsprozesses über den Sommer definiert werden. Start zur Teilnahme soll im Herbst sein. In einem weiteren Schritt werden die Ideen von Experten auf Ihre Machbarkeit überprüft und in weiterer Folge soll es zu Bürgergesprächen kommen, wo die Ideen weiterentwickelt werden und die Umsetzung konkret geplant werden kann.
Sanierungsfall Kennedybrücke
Ein wesentlicher Punkt des Programmes ist die Neugestaltung des wichtigsten Verkehrsknotenpunktes zwischen den beiden Bezirken - der Kennedybrücke.
Das Thema ist nicht neu: In Hietzing gab es dazu bereits unter dem ehemaligen Bezirksvorsteher Heinz Gerstbach (ÖVP) bis zum Jahr 2004 zwei Bürgerversammlungen. "Leider wurde aufgrund der fehlenden Finanzierung eine Neugestaltung der Kennedybrücke verschoben", erinnert seine Nachfolgerin Silke Kobald (ÖVP) und weist darauf hin, dass "zumindest die Neuorganisation der Straßenbahn-Linien 10, 58 und 60 im Jahr 2018 umgesetzt wurde".
Der Verkehrs-Hotspot braucht aber eine Lösung. Hier treffen Rad- und Fußwege, Straßenbahnen und der Autoverkehr aufeinander. Dazu kommen tausende Besucher, die nach Schönbrunn wollen. "Hier geht es vor allem um die Sicherheit an einem neuralgischen Knotenpunkt. Das muss endlich angegangen werden", so SPÖ-Gemeinderat Gerhard Schmid.
Im 13. und 14. Bezirk leben knapp 150.000 Menschen. Und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass dieses Thema in Vorwahlzeiten aufgegriffen wird. "Die Bevölkerung Hietzings und Penzings über einen erneuten Ideenwettbewerb einzubinden, begrüße ich sehr", sagt Silke Kobald, gibt dabei aber auch eines zu bedenken: "Es braucht bei der Kennedybrücke mehr als nur Verschönerungsmaßnahmen. Die Brücke ist stark baufällig. Selbst kleinere Aufbauten wie ein Wartehäuschen sind nicht mehr möglich."
Sie schlägt vor, die zusätzlichen Mittel von 238 Millionen Euro, die im Rahmen der Gemeinde-Milliarde an die Stadt gehen, zum Teil für eine Generalsanierung des Areals heranzuziehen. Ein Aspekt wird dabei hoffentlich nicht im Weg stehen: Auch wenn die Kennedybrücke zu Hietzing gehört, fallen alle Veränderungen in den Kompetenzbereich der Stadt Wien, der Wiener Linien oder des 14. Bezirks. Somit bleibt nur zu hoffen, dass die Brücke jedenfalls weiterhin ihrer ursprünglichen Aufgabe nachkommen wird: zu verbinden.
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