Primärversorgungs-Einheit für Hietzing?
Mehr Gesundheit für Kinder
Neos fordert bei jedem Bildungsgrätzl ein Zentrum mit Kinderärzten.
HIETZING. Laut Neos gibt es in Wien zu wenig Kassen-Kinderarztstellen. Die Partei verweist darauf, dass immer mehr Kinder an Übergewicht oder Zucker leiden und Impflücken bestehen. Um dies zu bekämpfen, stehen in Hietzing fünf Kinderärzte mit Kassenvertrag zur Verfügung.
Zu wenig, wie die pinken Politiker meinen. Um die Situation zu verbessern, fordern sie Primärversorgungs-Einheiten (PVE) für Kinder und Jugendliche. Konkret soll bei jedem der derzeit 15 Bildungsgrätzl in Wien ein solches Gesundheitszentrum entstehen. Hier sollen Fachärzte für Kinder- und Jugendheilkunde mit anderen Spezialisten wie etwa Psychologen und Logopäden zusammenarbeiten. Vorteil wäre, dass mehrere Ärzte an einem Standort und längere Öffnungszeiten als bei normalen Praxen gewährleistet sind.
"In Hietzing beobachten wir die schlechter werdende Verfügbarkeit von Kinderärzten mit Kassenvertrag. Als familienfreundlicher Bezirk müssen wir, besonders in Bildungsgrätzln, eine bessere medizinische Versorgung für Kinder und Jugendlichen ermöglichen", so der Hietzinger Neos-Klubobmann Johannes Bachleitner.
Im 13. Bezirk ist derzeit allerdings kein PVE in Planung. Der Hietzinger Bezirksärztevertreter Dr. Johannes Baumgartner sieht die Versorgungslage gerade im Bereich der Kinderärzte dennoch nicht so kritisch. "Nachdem vor Kurzem in der Auhofstraße beim St.-Josef-Krankenhaus eine Gruppenpraxis mit drei Kinderärzten mit allen Kassen neu eröffnet hat, sind wir meines Wissens nach derzeit ganz gut – so gut wie schon lange nicht – versorgt." Auch die WGKK bestätigt, dass es "in Hietzing derzeit keine offene Kassenplanstelle gibt".
Johannes Bachleitner bleibt aber bei der Forderung von Neos: "Junge Familien sollen nicht wegen den ewig langen Wartezeiten beim Kassenarzt zu einem Wahlarzt gedrängt werden."
Zukunft ungewiss
Auch wenn im Moment die medizinische Versorgung der kleinen Hietzinger gesichert ist, sollte man doch schon jetzt auch an die Zukunft denken. Die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) verweist allerdings darauf, dass es vor dem Hintergrund der laufenden Reform der Sozialversicherung schwierig ist, etwas über künftige Projekte zu sagen. Man kann den Entscheidungen der neuen Österreichischen Gesundheitskasse nicht vorgreifen.
Sollte in Hietzing eine Planstelle frei werden, will man die Ärzte unterstützen. "Um die Lücken bei den niedergelassenen Kinderärzten zu schließen, wurde gemeinsam mit der Stadt eine Ansiedelungsförderung beschlossen", so die WGKK. Dies wird mit 44.000 Euro Startkapital unterstützt.
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