Verein Österreichischer Auslandsdienst
Nach Matura zum Gedenkdienst

- Antonia Frank hat sich für ihren Gedenkdienst umfassend über die Shoah informiert.
- Foto: Kautzky
- hochgeladen von Larissa Reisenbauer
Maturantin Antonia Frank leistet in der deutschen Bundeshauptstadt ihren Gedenkdienst.
MARIAHILF. Antonia Frank hat im Sommer im Hietzinger Gymnasium Fichtnergasse maturiert. Nun ist ihre Schulzeit vorbei und die ganze Welt steht ihr offen – das will die 17-Jährige auch nützen: „Was ich später studieren will, weiß ich noch nicht genau. Da wollte ich nicht einfach irgendwas anfangen, sondern lieber etwas Nützliches machen: einen Auslands-Gedenkdienst in Berlin im Rahmen eines freiwilligen sozialen Jahres.“
Organisiert wird ihr Gedenkdienst vom Verein „Österreichischer Auslandsdienst“ mit Sitz in der Esterházygasse 11a, der seit 1992 junge Menschen an Gedenkstätten, Museen, Sozial- und Forschungseinrichtungen entsendet. Seit Ende vergangenen Jahres engagiert sich Frank im Verein und hat dabei viele wertvolle Erfahrungen gesammelt: „Die Vereinsstruktur baut auf Ehrenamtlichkeit und Eigeninitiative auf. Ich habe das Gefühl, dass ich schon in der Vorbereitung auf mein Jahr in Berlin reifer und souveräner im Umgang mit Menschen geworden bin.“ Was Antonia Frank bei ihrem Gedenkdienst konkret machen wird?
Einsatz im Jüdischen Museum
„Mein Einsatzort ist das Jüdische Museum Berlin. Dort arbeite ich im Archiv, aber auch bei der Wechselausstellung mit.“ Ob sie vorher schon einmal in Berlin war? „Ja, einmal im Urlaub. Damals habe ich auch das Jüdische Museum besucht. Besonders beeindruckt hat mich vor allem die ungewöhnliche Architektur und Atmosphäre“, erinnert sich Frank. „Jetzt gibt es eine neue Direktorin. Ich bin sehr gespannt, was sie Neues einbringen wird.“
Wie sieht Franks Leben in der fremden Stadt aus, wo wird sie wohnen? „Das war gar nicht so einfach“, sagt sie mit ernster Miene, „mit zwei anderen Freiwilligen aus Österreich habe ich eine WG gegründet.“ Und die Kosten? „Es gibt eine Förderung vom österreichischen Sozialministerium, die in etwa die Wohnkosten abdeckt. Für den Rest habe ich lange mit meinen Eltern verhandelt“, erklärt Frank verschmitzt.
Was soll ihr Einsatz in Berlin genau bewirken? Frank denkt kurz nach und antwortet dann: „Der Nationalsozialismus ist ein wichtiges Thema unserer gemeinsamen Geschichte und es ist gerade als junge Österreicherin ganz wesentlich, sich damit zu beschäftigen: um andere Menschen darüber zu informieren und auch um ein breiteres Bewusstsein zu schaffen, damit so etwas wie die Shoah nie wieder geschieht.“
Warum wollte Frank ihren Gedenkdienst unbedingt so weit entfernt von zu Hause absolvieren? „Für die Aufarbeitung dieser Zeit ist die Perspektive eines anderen Landes hilfreich, weil die Menschen überall einen anderen Zugang dazu haben“, so Frank. „Eine große Vielfalt an Stimmen, die darüber reden, kann dabei sehr viel Positives bewirken. Mir persönlich ist dabei wichtig, in einen Dialog einzutreten, damit wir als Gesellschaft nicht wieder ins Schweigen verfallen.“ Infos unter www.auslandsdienst.at
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