Neugeborener Gibbon ist Besucherliebling in Schönbrunn
Noch keine zwei Wochen alt ist der kleine Weißhandgibbon, der im Tiergarten zur Welt gekommen ist.
HIETZING. Man kann ihn oft gar nicht gut erkenne, wenn er sich in das Bauchfell seiner Mutter kuschelt: Den kleinen Weißhandgibbon, der am 25. August zur Welt gekommen ist.Mutter Sipura kümmert sich fürsorglich um ihren Nachwuchs. Vater Rao ist in den ersten Wochen weniger involviert - er wird später ein gefragter Spielgefährte sein, wenn das Jungtier zu klettern beginnt. „Mit ihren langen Armen hangeln sich Gibbons von Ast zu Ast. Die Mutter trägt ihr Baby in den ersten Monaten mit sich. Selbst wenn sich die Mutter akrobatisch durch die Lüfte schwingt, ist das Kleine mit dabei“, so Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.
Das Geschlecht des Jungtieres konnten die Pfleger noch nicht erkennen, weil es immer so dicht an die Mutter gekuschelt ist. Erst mit drei Monaten lässt die Mutter zu, dass das Kleine erste Kletterversuche unternimmt. Gibbon-Jungtiere brauchen ganz schön lange die Unterstützung ihrer Eltern: Sie werden bis zu zwei Jahre lang gesäugt. Bereits mit einem halben Jahr beginnen sie aber, auch Gemüse, Früchte, Blätter und Insekten zu fressen. Mit etwa sechs Jahren, wenn sie geschlechtsreif werden, müssen sich die jungen Erwachsenen ein eigenes Revier suchen.
Gibbons sind in den Regenwäldern Südostasiens zuhause. Sie sind monogam und leben in fixen Revieren. Diese markieren sie durch ihren typischen Morgengesang. Die Paare singen dabei lautstark im Duett. Weißhandgibbons sind wie alle Gibbon-Arten gefährdet. Hauptbedrohung ist die Zerstörung der Regenwälder. Außerdem werden Gibbons zum Verzehr und für den Verkauf als Haustiere gefangen. In Zoos wird diese bedrohte Affenart im Rahmen eines Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) gezüchtet. Der letzte Nachwuchs im Tiergarten war 2009: Das Männchen Samuk lebt mittlerweile im Zoo Salzburg.
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