Nicht egal - laufende Verschlechterung unseres Lebensraums in Hietzing
Immer wieder muß man als Hietzinger feststellen, dass Neuerungen nicht unbedingt zu einer Verbesserung der Lebensqualität in unserem Bezirk führen. Anzuführen sind dabei insbesondere die Diskussionen und Aktionen rund um die:
-Nutzung des Geländes Preyergasse (ehemalige Baustelle)
-Einzäunung Hundezone Roter Berg
-geplante Einzäunung Sportplatz Hörndlwald
-sowie die Nutzung des Afritsch-Heim Geländes
-Einführung eines Parkpickerls
Als Hietzinger bewegen mich dabei folgende Dinge:
1) Mehr Grünflächen!
Wir alle stellen immer wieder fest, dass sich unsere Kinder und auch wir selbst uns zu wenig bewegen und rühmen uns in Hietzing ob unserer schönen und nahen Freizeitmöglichkeiten. Der Bevölkerungsdruck und damit auch der politische Druck nach günstigen und leistbaren Wohnungen führt im gesamten Wien zu einer Schließung der letzten "Baulücken", mit dem Effekt, dass diese Freizeitmöglichkeiten immer weiter wegrücken, mehr Verkehr entsteht und Gettoisierungen die Folge sind.
Dass das rote Wien das schwarze Hietzing dabei mit einer Extraportion Wachsamkeit belohnt ist die rein politische Seite, dass aber vorhandene Möglichkeiten einer Renaturierung bzw. "grünen" Nutzung von Objekten wie Baustelle Preyergasse (Lainzer Tunnel) oder Afritsch-Heim offensichtlich nicht genutzt werden (insbesondere für frei zugängliche Sportplätze) ist ein Wahnsinn und stellt eine Weichenstellung für die zukünftige Lebensqualität der Hietzinger dar. Wenn letzte grüne Flächen zielgerichtet verbaut werden ("leistbare" Wohnungen) so ist davon auszugehen, dass der Charakter und die Lebensqualität Hietzings verloren geht.
Also: bitte keine Wohnungen, sondern wo möglich (selten genug!!) Grünflächen erhalten und ausbauen!
2) Hunde vor Menschen!
Bei den Grünflächen ergibt sich immer mehr das Problem, dass verantwortungslose Hundehalter diese Grünflächen allesamt für sich beanspruchen bzw. sich nicht an die Regeln des Anstands halten können oder wollen.
Es ist absolut nicht einzusehen, warum bspw. am Roten Berg genau jene Wiese als Hundezone eingezäunt wurde, welche an den stark frequentierten Kinderspielplatz grenzt und von den Kindern bgeistert als Rodelpiste genutzt wurde. Man hätte eine solche Zone wohl ganz leicht und auch im Interesse der Hunde (mehr Ruhe) in Richtung Trazerberg, also mehr in die "Wildnis" setzen können. Dann gäbe es auch keine Konflikte mit Rodlern etc.
Außerdem macht eine eingezäunte Hundezone dann keinen Sinn, wenn am gesamten Gelände des Roten Bergs wiederum Hunde freilaufend anzutreffen sind....., damit werden Unfälle mit Sportlern quasi vorprogrammiert.
Aus diesem Blickwinkel kann es auch nicht sein, dass der Hörndlwald nur deswegen einen Zaun bekommt, weil Hundehalter ihre Tiere nicht im Griff haben. Dieser Zaun verschandelt die wunderschöne Natürlichkeit und Naturverbundenheit des Platzes, die sonst in Wien kaum mehr zu finden ist, ganz abgesehen von dem sehr sanften Übergang von Wald in Sportstätte und umgekehrt.
Das Allgemeinwissen sollte jedem Hundehalter in Erinnerung rufen, dass man einen Hund im Wald niemals ohne Leine laufen lässt - warum also gerade im Hörndlwald, wo sich noch dazu schnell bewegende Erwachsene und Kinder sowie herumfliegende Gegenstände (Bälle) ein Stelldichein geben? Das entbehrt doch jeglicher Logik! Nicht der Sportplatz sollte eingezäunt werden, sondern klare Hundeverbote bzw. Leinenpflicht erteilt werden - und bei Verletzungen rigoros abgestraft werden.
Schließlich hört die Freiheit des einzelnen hört dort auf, wo die des anderen anfängt: es geht nicht darum, dass die Hundehalter diese Flächen nicht nutzen können (natürlich exkl. Fußballfeld), sondern es gilt eindeutig eine Wertigkeit und Präferenz festzulegen, damit das Miteinander nicht in ein Gegeneinander ausartet. So tierlieb ich auch bin, das Leben und die Sicherheit eines Menschen und im speziellen eines Kindes geht immer gegenüber dem vermeintlichen Glück einer Hundeseele voran;
daher bitte kein freilaufender Hund, wo Sportler und Kinder in der Nähe sind!
3) Parkpickerl als reine Abzocke!
Last but not least ist zur Parkpickerldiskussion festzuhalten, dass die mittlerweile lauter werdende Meinung, man brauche das Parkpickerl auch in Hietzing, erstens das gewollte Ergebnis der grünen Verkehrspolitik in Wien ist und zweitens - viel wichtiger - die Basis für eine weitere, nie versiegende und fast beliebig nach oben schraubbare Einkommensquelle der Stadt Wien darstellt.
Dass die teilweise künstlich herbeigeführte (auch durch Druck der anderen Bezirke mit Pickerl) und herbeigeredete Parkplatznot nach Lösungsansätzen schreit, ist das eine, dass ein Bewohner des Bezirks in Zukunft für eine Leistung zahlen soll, die eigentlich keine ist (weil der Zahlung keine garantierte Gegenleistung, nämlich Parkplatz, gegenübersteht) ist das andere.
Wie tief sind wir als Bürger gesunken, dass wir diese Mechanismen nicht mehr erkennen bzw uns für dumm verkaufen lassen?
Wofür zahlen wir die ohnehin überbordende Gemeinde- und KFZ Steuern?
Was spricht gegen eine kostenlose Parkberechtigung für Bezirksbewohner?
Wohl nur das zu stopfende Budgetloch der Stadt Wien.
Daher sollten wir uns alle viel kritischer zu den aktuellen Entwicklungen im Bezirk äußern - nur so können wir die von uns geschätzte Lebensqalität in Hietzing erhalten!
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