Hadikgasse
Unfallgefahr für Sehbehinderte durch defekte Akustikampel
Seit Längerem ist eine akustische Ampel in der Hadikgasse kaputt – ein Sicherheitsrisiko für blinde und sehbehinderte Menschen. Auf eine Meldung an die MA 33 reagierte man zu gelassen, kritisiert nun der Präsident des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreich.
WIEN/HIETZING. Das Komitee für Mobilität sehbeeinträchtigter Menschen Österreich (KMS) kritisiert, dass eine akustische Ampel in Hietzing seit Tagen außer Betrieb ist. Und dass die zuständige MA 33 – Wien leuchtet nicht entsprechend auf eine Meldung der Organisation reagiert habe. Das beanstandet das KMS in einer Mitteilung. Das Komitee besteht aus dem Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreich (BSVÖ) und der österreichischen Blindenwohlfahrt (ÖBW).
Dabei geht es um eine akustische Ampel an der vielbefahrenen Hadikgasse in Hietzing, die seit Längerem außer Betrieb ist. Der Präsident des BSVÖ und Vorsitzender des KMS, Markus Wolf, meldete die Störung bei der MA 33. Dort reagierte man laut der Mitteilung gelassen. Die Ampel liegt jedoch am Weg von der U-Bahn zum Blinden- und Sehbehindertenwohnheim der ÖBW und wird tagtäglich dringend benötigt. Akustikampeln sind die orangen oder blauen Kasterl an der Ampel. Sie signalisieren nach Aktivierung Rot-Grün akustisch.
Als Tage nach der Meldung die Ampel an der hochfrequentierten Straße weiterhin nicht in Betrieb war und somit der sichere Übergang für blinde und sehbehinderte Menschen unmöglich blieb, kontaktierte Wolf die MA 33 erneut. Er wurde darüber informiert, dass es eben länger dauern könne, bis die akustische Ampel repariert wird, womöglich seien auch nicht alle Teile lagernd.
Unfallgefahr für Blinde und Sehbehinderte
Für Präsident Wolf ist diese Haltung völlig unverständlich: „Wenn eine Lichtampel ausfällt, wird diese umgehend repariert. Es gibt keinen Grund, weshalb bei akustischen Ampeln nicht die gleiche Dringlichkeit gelten soll. Wir sind ebenso darauf angewiesen, sicher und ohne Umwege von A nach B zu kommen!“
Hier werde grob mit der Sicherheit blinder und sehbehinderter Menschen gespielt. Akustische Ampeln tragen in hohem Maße zu selbstständiger und sicherer Mobilität bei. Fehlt das Mehrsinneprinzip, steigt das Unfallspotential.
Selbstbestimmt durch den Alltag
Brigitte Fila, Geschäftsführerin der ÖBW hält fest: „Die lange Dauer der Störung ist eine große Barriere für unsere Bewohnerinnen und Bewohner. Sie wurden darauf trainiert, sich auf genau diesem Weg selbstständig zu orientieren und somit sicher nach Hause zu gelangen.“
Das KMS fordert, dass die Sicherheit blinder und sehbehinderter Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer nicht noch länger auf die leichte Schulter genommen wird. Es müsse dafür gesorgt sein, dass alle Menschen sicher und selbstbestimmt durch ihren Alltag kommen können und dass Hinweise auf Störungen schnell und unbürokratisch gelöst werden.
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