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Werkbundsiedlung wird Europäisches Kulturerbe

Die Stadt Wien hat vor rund zehn Jahren beschlossen, die Werkbundsiedlung einer Generalsanierung zu unterziehen - so auch das Haus des berühmten Architekten Adolf Loos.  | Foto: PID/Martin Votava
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  • Die Stadt Wien hat vor rund zehn Jahren beschlossen, die Werkbundsiedlung einer Generalsanierung zu unterziehen - so auch das Haus des berühmten Architekten Adolf Loos.
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Die Werkbundsiedlung, Architekturjuwel und Symbol für lebenswerten Wohnbau, wurde von Stadt generalsaniert - und jetzt als europäisches Weltkulturerbe ausgezeichnet.

HIETZING. Inmitten der aktuellen Corona-Ausnahmesituation in der Stadt kam es zu einer hohen Auszeichnung für die Wiener Werkbundsiedlung: Die EU-Kommission hat dem Architekturjuwel im 13. Bezirk das "Europäischen Kulturerbe Siegel" verliehen.

Die Siedlung in Wien bildet damit gemeinsam mit vier weiteren Werkbundsiedlungen in Deutschland, Polen und Tschechien eine länderübergreifende Kulturerbe-Stätte; die Werkbundsiedlung ist damit eine von insgesamt 48 Stätten in Europa, die derart ausgezeichnet ist.

Matthias Friedrich ist stolz auf das architektonische Gesamtkunstwerk | Foto: Friedrich
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"Ich freue mich ganz besonders, dass dieses architektonische Gesamtkunstwerk nun gewürdigt wird. Besonderer Dank gilt Bürgermeister Michael Ludwig, der die Generalsanierung als Stadtrat für Wohnbau initiiert- und Stadträtin Kathrin Gaal, die das Projekt fertiggestellt hat." so Matthias Friedrich (SPÖ)

Das Kulturerbe-Siegel

Die Europäische Union zeichnet seit dem Jahr 2014 Stätten mit dem europäischen Kulturerbe-Siegel aus, die eine starke Symbolkraft für die gemeinsame Geschichte, Einigung und Identität Europas haben. Unter den bisher ausgezeichneten Stätten befinden sich beispielsweise die Akropolis in Athen, die große Synagoge in Budapest oder die Danziger Schiffswerft, wo in den 1980er Jahren die Gewerkschaft Solidarnosc gegründet wurde.

"Die Stadt Wien hat vor rund zehn Jahren beschlossen, die Werkbundsiedlung einer Generalsanierung zu unterziehen. Diese Arbeiten sind mittlerweile weitestgehend abgeschlossen und die nun erfolgte Auszeichnung ist eine wunderbare Würdigung der Sanierung dieses architektonischen Gesamtkunstwerks. Die Werkbundsiedlung ist ein beeindruckendes Zeichen der fortschrittlichen Aufbruchsstimmung in der 1. Republik, an die wir heute in Wien nicht nur erinnern, sondern die wir mit unserer Wohnbaupolitik fortleben lassen", so Bürgermeister Michael Ludwig und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal.

Wiener Werkbundsiedlungen

Seit seiner Gründung im Jahr 1912 fokussierte der österreichische Werkbund darauf, Qualität für die breite Masse leistbar zu machen. Dieser Aspekt war auch bei der Errichtung der Wiener Werkbundsiedlung wesentlich, die in den Jahren 1930-1932 unter dem Motto „Moderne Haustypen für künftige Siedlungsanlagen – Wirtschaftlichkeit auf engstem Raum“ unter der Gesamtleitung von Josef Frank errichtet wurde.

Insgesamt waren 32 Architekten und eine Architektin - Margarete Schütte-Lihotzky – an der Errichtung der 70 Häuser beteiligt. Drei Architekten waren aus dem europäischen Ausland – Gerrit Rietveld aus Holland, Hugo Häring aus Deutschland und André Lurcat aus Frankreich – und auch der in Wien geborene Richard Neutra, der damals schon in den USA arbeitete, plante ein Gebäude.

Ebenso waren zahlreiche lokale Architekturgrößen wie Adolf Loos, Josef Hoffmann, Clemens Holzmeister, Oswald Haerdtl und Ernst Plischke an der Planung der Siedlung beteiligt.

Die Eröffnung der Siedlung fand im Sommer 1932 statt und anschließend wurde die Siedlung in nur acht Wochen von mehr als 100.000 Menschen besucht. Die 70 voll möblierten Einzelhäuser in freistehender, gekoppelter bzw. zeilenförmiger Bebauung konnten sowohl von Innen als auch von außen besichtigt werden.

Das Loos-Haus

Als eines der letzten Häuser wurde ein wahres Highlight der Wiener Moderne erneuert: Das Haus Woinovichgasse 15 von Adolf Loos und Heinrich Kulka. Da das Haus zum Zeitpunkt der Sanierung bestandsfrei war, konnte es auch im Inneren fachgerecht restauriert werden. Dabei wurde unter anderem Adolf Loos beindruckende Farbgestaltung im Innenraum durch Farbanalysen im Labor wiederentdeckt und getreu der originalen Innenraumraumgestaltung ausgeführt.

Da das Loos-Haus zum Zeitpunkt der Sanierung bestandsfrei war, konnte es auch im Inneren fachgerecht restauriert werden.  | Foto: BV13
  • Da das Loos-Haus zum Zeitpunkt der Sanierung bestandsfrei war, konnte es auch im Inneren fachgerecht restauriert werden.
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„Wir freuen uns sehr, dass das Loos-Haus in der Werkbundsiedlung als bedeutendes, architektonisches Erbe saniert wurde. Hervorzuheben ist, dass das ehemalige Wohnhaus des Architekten Adolf Loos auch im Innenbereich originalgetreu saniert wurde, hierbei kam auch die Farbgestaltung im Innenraum zutage, die von Adolf Loos selbst entworfen wurde." so Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP)

Die Sanierung der Wiener Werkbundsiedlung

Nach einer europaweiten Ausschreibung arbeiten die WISEG Wiener Substanzerhaltungsg.m.b.H. & Co KG und die Praschl-Goodarzi Architekten ZT GmbH seit 2011 bis heute an der Generalsanierung der Werkbundsiedlung.

Eine erste Generalsanierung fand durch Architekten Krischanitz und Kapfinger von 1983-85 statt.

Die Sanierung von 48 Häusern hatte zum Hauptziel das Erscheinungsbild so nah wie möglich an den Zustand von 1932 anzugleichen und die vorhandene Originalsubstanz langfristig zu sichern. In enger Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Bundesdenkmalamt wurden die einzelnen Hauser in Etappen saniert.

Am Beginn der umfassenden Sanierung stand eine gründliche Befundung, die weit über den Standard einer gewöhnlichen Sanierung hinausging: in Form einer Analyse des Schadensbildes, einer Fotodokumentation, sowie einer kompletten Neuvermessung der Gebäude.

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