Ausbau der Verbindungsbahn: Politkritik an ÖBB-Plänen
Für und Wider: Hietzings Parteien über die Ausbaupläne der ÖBB für die Verbindungsbahn.
HIETZING. Die laufenden Planungen zum Ausbau der Verbindungsbahn (S80) beschäftigen auch die Bezirkspolitik. Viele positive, aber auch einige negative Dinge können die fünf Parteiobleute den ÖBB-Plänen abgewinnen.
Worum es grundsätzlich geht: Bis zum Jahr 2025 wollen die ÖBB die Strecke der S80 erneuern und es soll von Meidling nach Hütteldorf ein 15-Minuten-Takt eingeführt werden. Außerdem kommen zwei Stationen dazu und eine wird verlegt. Gleich vorweg: Bis auf die FPÖ freuen sich alle Parteien grundsätzlich über den Ausbau. "Für uns ist das Projekt ein großartiges, das Hietzing verkehrstechnisch ins 21. Jahrhundert bringen wird", so Matthias Friedrich (SPÖ).
Ein schlechtes Zeugnis stellt Johannes Stöckler (Grüne) der Informationspolitik der ÖBB aus: "Nicht nur die Bewohner, auch die Bezirkspolitik wurde nicht ausreichend über die Pläne und die Auswirkungen in Kenntnis gesetzt", so Stöckler. Grundsätzlich steht er dem Projekt positiv gegenüber, aber: "Bevor nicht alle Bedenken der Anrainer ausgeräumt sind, ist an einen Baubeginn nicht zu denken." Er fordert eine Art Ombudsstelle.
Schwierige Hochlage
Die geplante Hochlage stößt nicht nur bei Anrainern auf Kritik, wobei die ÖBB diese aufgrund des Lainzer Tunnels als einzige Möglichkeit sieht. Günter Kasal (FPÖ) sieht in einer Tieferlegung der Verbindungsbahn zum Beispiel Vorteile für den Lärmschutz. Karl Nehammer (ÖVP) wünscht sich eine fundierte Überprüfung einer möglichen Tieflage der Trasse. "Es darf keine Billigvariante geben, sondern wir brauchen eine nachhaltige und zukunftsorientierte Lösung", so Nehammer. Grundsätzlich freue sich auch die ÖVP über die Attraktivierung des Öffi-Verkehrs. "Die lokalen Veränderungen im Bezirk – Hochlage Hietzinger Kai bis Veitingergasse sowie die Eingriffe in die derzeitigen Bahnkreuzungen – sind offen mit den Betroffenen zu diskutieren", heißt es von Johannes Grimmer (NEOS).
Ruf nach Verkehrskonzept
Weitere Knackpunkte ergeben sich daraus, dass in der Hietzinger Hauptstraße und bei der Stranzenbergbrücke neue Haltestellen entstehen. "Hier wird es eine Verkehrslösung geben müssen, die keine zusätzlichen Staus verursacht", so Matthias Friedrich (SPÖ). Ein umfangreiches Verkehrskonzept sei unumgänglich.
Außerdem wollen die ÖBB möglichst alle Schranken auflösen. Über die drei Kreuzungen Veitingergasse, Jagdschlossgasse und Versorgungsheimstraße wird derzeit verhandelt. Hier befürchten viele eine Zweiteilung des Bezirks. Die ÖBB haben bereits einen Info-Tag zum Thema Kreuzungen versprochen.
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