Streetwork Hietzing: Seit 15 Jahren für die Jugend
Liebe, Stress, Familie und Schule: Streetwork Hietzing kümmert sich um die Jugendlichen im Bezirk.
(lb). Von Problemen in der Familie bis hin zur Begleitung auf öffentliche Ämter: Die Streetworker in Hietzing sind für Kinder und Jugendliche da, die auf Hilfe angewiesen sind – und das seit 15 Jahren. "Wir sind ein Sprachrohr für die Jugendlichen", sagt Christian Reiner, der Leiter der Einrichtung, über das Projekt. Die Streetworker unterstützen die Kinder, wo es geht. Oft kommen sie aus schwierigen Verhältnissen und haben die Hoffnung auf eine bessere Zukunft bereits aufgegeben.
Die Themen, die die Jugend bewegen, erzählt Reiner, sind seit Jahren dieselben geblieben. Es geht um die Zukunft, um Beziehungen und auch um Konflikte zu Hause. Die Streetworker motivieren die Jugendlichen dazu, Probleme in der Familie oder in der Schule zu lösen. Sie helfen aber auch bei Konflikten mit der Polizei und dem Gericht. Besonders in der Schule muss oft weitergeholfen oder der Kontakt zum Lehrpersonal gesucht werden.
Wenn es mal lauter wird
"Aufgefallen ist mir, dass im Bezirk sehr schnell die Polizei gerufen wird und sich Erwachsene schnell beschweren, wenn Jugendliche im öffentlichen Raum die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, etwa wenn es in einem Park einmal etwas lauter wird", erzählt der Experte. Darum sei es besonders wichtig, dass der Bezirk die Arbeit der Streetworker unterstützt. Und das funktioniere, so Reiner, sehr gut. Angebote und Veranstaltungen werden vom Bezirk begrüßt, wie zum Beispiel die Grillerei auf der Lockerwiese, die von den Streetworkern organisiert wurde. Damit wird versucht, Randgruppen der Gesellschaft nicht auszuschließen, sondern sie zu integrieren.
Thema Migration
Das Thema Migration sei seit der Flüchtlingskrise 2015 sehr präsent. Im Umgang mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund sei Rassismus weit verbreitet. Besonders der Hass auf Muslime werde durch einige Medien geschürt. Auch Aussagen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund wie "Mehr Ausländer brauchen wir nicht!" seien alltäglich geworden. Nationalität und Religion würden eine große Rolle bei der Identitätsfindung spielen und seien deshalb sehr wichtige Themen für die Streetworker. Die Streetworker versuchen, bei Streitpunkten aufzuklären und zu beschwichtigen. Es sei wichtig, dass die Jugendlichen einen respektvollen und positiven Umgang miteinander lernen.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.