Alles in Ordnung bei der Feuerwehr in Unternalb
Ein anonymer Briefschreiber erhebt schwere Vorwürfe gegen die Feuerwehr in Unternalb.
(ae). Ein verärgerter Unternalber Bürger hat in einem anonymen Schreiben an die Staatsanwaltschaft Korneuburg, die BH Hollabrunn und an das Finanzamt schwere Vorwürfe gegen die FF Unternalb erhoben. So wird unter anderem behauptet, die FF hätte Spendengelder zum Ankauf eines Veranstaltungssaales und eines Gasthauses verwendet. Außerdem liege durch das Vermieten von Räumlichkeiten für Feste ein „gewerbeorientierter Tatbestand“ vor. Besonders ärgert den Schreiber, dass auf dem jährlichen Spendenaufruf der Text zu lesen ist: „Der Reinertrag dient der Weiterbildung der Kameraden bzw. dem Ankauf von Geräten.“ Diese Gelder werden aber, meint er, durch den Ankauf von Immobilien zweckentfremdet. Der Kommandant der Feuerwehr in Unternalb, OBI Philipp Paier, reagierte auf die Anfrage der Bezirksblätter kurz angebunden: „Von mir kommt dazu kein Kommentar. Es ist alles in Ordnung, die Sache ist erledigt.“
BH Stefan Grusch teilte mit: „Wir haben bei einem Gespräch mit dem Kommandanten und FF-Mitgliedern erklärt, was die Freiwillige Feuerwehr darf und was nicht. Mehr können wir wegen eines anonymen Schreibens nicht tun.“ Offenbar mehr tun können aber die Finanzbehörden. Wie aus gut informierten Kreisen zu erfahren war, hat die Finanzpolizei aufgrund der anonymen Anzeige Ermittlungen aufgenommen.
Anschuldigungen sind falsch
Bürgermeister Karl Heilinger bezeichnet die Vorwürfe in dem Brief als falsch: „Den Veranstaltungssaal und das Gasthaus hat die Gemeinde gemeinsam mit der Feuerwehr gekauft, die es auch betreibt, dafür wurden keine Spendengelder verwendet. Und bei Veranstaltungen wird eine Cateringfirma engagiert, das macht die Feuerwehr auch nicht selbst.“ Tanzveranstaltungen wird es in Zukunft im Veranstaltungsaal nicht mehr geben, sagt Heilinger, weil es dafür keine Betriebsstättengenehmigung gibt, wohl aber für Feste und Veranstaltungen bis zu 150 Personen. Und Geld verdiene die FF mit dem Saal auch keines: „Er wird an Vereine und Private um 200 Euro vermietet, das deckt nur die Betriebskosten und stellt keine Einnahmen dar.“
Staatsanwalt wusste nichts
Interessant ist, dass das Schreiben, das an die Staatsanwaltschaft adressiert war, dort offenbar nicht angekommen ist. „Bei uns ist die Anzeige nicht eingelangt“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Friedrich Köhl, nach Recherchen im Haus. Wohl meinte er aber, dass die Vorwürfe, wenn sie denn eingetroffen wären, schon ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Untreue auslösen hätten können.
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