Asyldiskussion war sehr positiv
![Hausherr Markus Baier mit den Vertretern aus Unterretzbach, Pulkau, Kalin Trifonov (Caritas) und Barbara GerhardFoto: Josef Messirek](https://media04.meinbezirk.at/article/2015/11/23/5/917625_L.jpg?1551484870)
- Hausherr Markus Baier mit den Vertretern aus Unterretzbach, Pulkau, Kalin Trifonov (Caritas) und Barbara GerhardFoto: Josef Messirek
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Bei der Podiumsdiskussion in Zellerndorf überwog die positive Einstellung zu AsylwerberInnen.
ZELLERNDORF (jm). Die Gemeinde hatte zu einer Informationsveranstaltung zum Thema „Asyl“ in den Retzerlandhof eingeladen, und der große Saal füllte sich mit interessierten Gästen. Bürgermeister Markus Baier begrüßte die ReferentInnen der Podiumsdiskussion, die über den Themenbereich „Flucht-Asyl-Grundversorgung“ informierten: Kalin Trifonov von der Caritas, Barbara Gerhart vom Verein „menschen.leben“, Bürgermeister Manfred Nigl aus Unterretzbach, Vizebürgermeister Leo Ramharter aus Pulkau und Karin Friedl von der ARGE „Retz hilft“. Im Anschluss daran erzählten die eingeladenen Experten von ihren durchwegs positiven Erfahrungen mit AsylantInnen und beantworteten Publikumsfragen.
Bereicherung für den Ort
In Unterretzbach hat ein Privater die ehemaligen Zollhäuser angekauft und Wohnungen für Asylwerber eingerichtet. Bgm. Manfred Nigl: „Die Familien sind eine Bereicherung für den Ort, weil die Leute wieder zusammenkommen und gemeinsam was für die Asylwerber tun.“ Leo Ramharter lobte die Arbeitsfreudigkeit der Pulkauer AsylantInnen: „Baumeister Gerhart setzt Männer und Frauen für einfache Arbeiten ein, und das taugt ihnen.“ Der ehrenamtliche Deutschlehrer Hermann Müller stellte den Asylantenkindern ein Vorzugszeugnis aus: „Sie lernen schnell, sind fleißig und intelligent.“
Vorurteile waren haltlos
Es werden gelegentlich Gerüchte über Flüchtlinge verbreitet, die sich aber als haltlos erweisen. Karin Friedl aus Retz: „Mit den 15 jungen Männern in Retz besteht bestes Einvernehmen, und sie haben Ansprechpartner im Rot-Kreuz-Haus.“ Die Frage, warum so viele junge Männer flüchten, beantwortete Barbara Gerhart so: „Junge Männer würden sonst zum Kriegsdienst eingezogen, womöglich als Selbstmordattentäter. Der enorme Leidensdruck solcher Menschen ist für uns nicht vorstellbar.“
Ängste kontra Menschlichkeit
Natürlich gab es auch Wortmeldungen, in denen die Angst vor Überfremdung und heute noch nicht absehbaren Folgen der Flüchtlingsaufnahme deutlich durchklangen. Wenn einem die Flüchtlinge als Familie von nebenan begegnen, sind aber alle hilfsbereit.
Applaus für Greylinger
Mit fortschreitender Diskussion nahmen die Pro-Asylanten-Statements zu. Spontanen Applaus erhielt Herwig Greylinger mit seiner Aussage: „Wenn in unserer Gemeinde Flüchtlinge aufgenommen werden, wird es genug Freiwillige geben, die ihnen helfen.“ Derzeit gibt es in der Gemeinde Zellerndorf aber noch keine Flüchtlingsquartiere.
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