Burkiniverbot im Bad Kadolz
Baderegeln werden in Retz, Haugsdorf und Ziersdorf übersetzt. Seefeld-Kadolz führt Burkiniverbot ein.
BEZIRK (ag). Bereits bei der letzten Hollabrunner Gemeinderatssitzung am 15. März regte FPÖ-GR NR Christian Lausch an, die Baderegeln zu übersetzen, zu ändern und ein Burkaverbot zu erlassen. Damals stieß er auf absolute Ablehnung. Nun überlegen zahlreiche Freibäder in Wien und Niederösterreich genau diesen Punkt, ein Sicherheitskonzept auszuarbeiten und auch die Baderegeln in verschiedene Sprachen zu übersetzen.
Der Bezirk verfügt über sechs Freibäder: Hollabrunn, Retz, Ziersdorf, Seefeld-Kadolz, Haugsdorf und Hardegg. Die Bezirksblätter hörten sich bei den jeweiligen Gemeinden um, ob es zu Änderungen in der Badeordnung kommen wird.
Helmut Schneider, Leiter der Freizeitbetriebe der Stadtgemeinde Hollabrunn, berichtete, dass keine Änderung angedacht wird: „Derzeit sehen wir keinen Handlungsbedarf. Auch Badegäste mit Migrationshintergrund verhalten sich richtig, und auch mit der Sprache gab es noch keine Probleme. Das von der FPÖ angesprochene Hygieneproblem sehen wir nicht, denn auch lange Badeshorts von Jugendlichen würden das sonst darstellen.“
Auch in Hardegg sieht Bgm. Heribert Donnerbauer keinen Anlass für Änderungen: „Wir haben viele tschechische Badegäste, die auch bisher die Baderegeln verstanden haben.“
Im Freibad Retz gibt es bereits die Baderegeln in tschechischer Übersetzung, und Andreas Sedlmayer, in seinen Funktionen als Stadtamtsdirektor von Retz und Bürgermeister von Haugsdorf, wird keine Änderung der Regeln vornehmen, aber Übersetzungen in benötigten Sprachen andenken.
Burkiniverbot in Seefeld-Kadolz
SPÖ-Bgm. Georg Jungmayer aus Seefeld-Kadolz wird als einzige Gemeinde in Hollabrunn eine Änderung der Baderegeln vornehmen: „Wir werden bei der nächsten Gemeinderatssitzung die Übersetzung der Baderegeln beantragen und höchstwahrscheinlich ein Burkiniverbot erlassen!“
Uns dankte Johann Gartner, Bgm. von Ziersdorf, für die Anregung der Übersetzung und wird diese Idee an die Flüchtlingshelfer weiterleiten: „Die Erklärung der Badeordnung könnte im Deutschkurs mit den Flüchtlingen durchgegangen und erklärt werden. Änderungen oder Verbote wird es nicht geben.“
Für FPÖ-GR NR Christian Lausch ist die Ablehnung seines Antrages dennoch unverständlich: „Ich versuche als Politiker vorausschauend zu denken, und mein Antrag hätte gerne auch diskutiert werden können und um die Gedanken der ÖVP erweitert werden können. Eine Änderung der Baderegeln würde auch für die Bademeister mehr Sicherheit bieten. Neben einem Burkini-Verbot würde ich auch eine Übersetzung der Regeln und die Exekutive ohne Bezahlung zulassen und befürworten. Ich werde das Gespräch mit dem Bürgermeister suchen und meinen Antrag in der Juni- Sitzung erneut einbringen.“
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