Kindergarten Retz
Eltern mussten vorab Kaution für Betreuung bezahlen
Eltern mussten in Retz für die Ferienbetreuung in den Kindergärten zehn Euro Kaution pro Tag und Kind im Voraus bezahlen. Es hagelte viel Kritik von Seiten der Eltern.
RETZ. In unserer Ausgabe Nummer 29 berichteten wir über die Ferienbetreuungsmöglichkeiten in den Kindergärten des Bezirks Hollabrunn. Um die Personalressourcen besser planen zu können, baten die Kindergärten und Gemeinden um einen achtsamen Umgang bei der Wahl der Betreuungszeiten, damit auch das Personal entsprechend eingeteilt werden kann und es nicht passiert, dass Eltern kurzfristig ihre Kinder zuhause lassen, weil heute die Oma und morgen die Tante aufpasst und im Kindergarten der Platz leer bleibt. Damals berichteten wir auch über Retz, die eine Kaution für nicht erschienene Kinder überlegten und sie dann doch nicht einhoben.
Kaution kam doch
Das stimmt so nicht, wie uns einige Eltern berichteten. Diese Kaution wurde von der Stadtgemeinde Retz tatsächlich im Vorhinein eingehoben. Zehn Euro pro Tag und Kind mussten für die Ferienbetreuung vorab an die Gemeinde überwiesen werden.
"Für einige war eine konkrete Planung der Anmeldung für die Sommermonate nicht möglich, weil Dienstpläne mitunter nur alle zwei Wochen erstellt werden oder andere Ausfälle, wie Krankheit unvorhergesehen auftreten können. Aber in Zeiten , wo viele Österreicherinnen und Österreicher mehr den je auf das Geld schauen müssen, auch noch eine Kaution für Kinderbetreuung zu zahlen, die man drei Monate später wieder zurück bekommt, grenzt schon an Wahnsinn. Für mich war das eine richtige Schnellschussaktion, weil anscheinend die Gemeinde das Geld benötigt. Finanziell ist das für Eltern schon ein großer Aufwand",
sieht eine Mutter aus Retz (Name der Redaktion bekannt) diese Maßnahme nicht ein und meldete ihr Kind nicht zur Ferienbetreuung an.
Sicherstellung und keine Strafe
Stadträtin Claudia Schnabl weiß aus den Vorjahren, dass Eltern die Betreuung großzügig angemeldet haben und zeitweise dann 20 Kinder nicht gekommen sind:
"Damit haben wir ein großes Problem, unser Personal einzuteilen. Wir führten mit den Elternvertretern ein konstruktives Gespräch, bei dem wir unserer Situation erläuterten und einigten uns auf einen Kompromiss mit einer Jokerzeit von zwei Stunden, in der die Kinder später gebracht oder früher abgeholt werden können. Die Kaution wird im September für in Anspruch genommene Tage wieder voll zurückerstattet . Bei finanziellen Problemen oder bei knappen Dienstplänen wurde versprochen, eine gemeinsame Lösung zu finden."
Nicht im Nachhinein
Warum die Kaution nicht erst im Nachhinein verrechnet wird?
„Aus Erfahrungen wissen wir leider, dass dies dann immer wieder zu Diskussionen führt und würden Sie die Liste der nichteingebrachten Forderungen im Kindergartenbereich sehen, würden Sie unsere Vorgangsweise verstehen“,
heißt es in einem Eltern-Schreiben. Die Möglichkeit einer Kaution ist vom Land geboten worden. Von 140 Kindern nehmen 99 die Ferienbetreuung in Anspruch.
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