Entschuldigung an Caritas-Opfer

RETZ (ag). Insgesamt meldeten sich bisher 48 Opfer, denen seit den 50er-Jahren in Caritas-Betreuungseinrichtungen psychische, physische und auch sexuelle Gewalt angetan wurde. Darunter war auch die Betreuungseinrichtung der Caritas in Retz. Unter Anleitung und Begleitung eines externen ExpertInnenbeirats hat die Caritas der Erzdiözese Wien Gewaltfälle der vergangenen Jahrzehnte aufgearbeitet und im knapp 100-seitigen Erfahrungs- und Präventionsbericht „Erinnern hilft Vorbeugen“ dokumentiert.

Landau spricht Bedauern aus

„Die schmerzliche Erkenntnis, die wir mit diesem Bericht gewonnen haben, ist klar: Einrichtungen der Caritas gehören in die breite Reihe jener staatlich wie konfessionell betriebenen Fürsorgeanstalten, die in den vergangenen Jahrzehnten systematische und systemimmanente Gewalt aufwiesen“, so Michael Landau, Caritas-Direktor der Erzdiözese Wien und Präsident der Caritas Österreich.

Präventive Maßnahmen setzen

Mit der ausgesprochenen Entschuldigung von Landau möchte die Caritas ihrer Verantwortung gerecht werden: „Das Geschehene tut uns als Organisation, es tut mir als Mensch leid. Als Person, der ich dieser Organisation vorstehe, möchte ich mich bei all jenen, die in der Vergangenheit Opfer von Gewalt in Einrichtungen der Caritas wurden, aufrichtig entschuldigen.“
Der Generalsekretär der Caritas, Klaus Schwertner, glaubt, dass sich weitere Betroffene melden werden: „Das Leid der Betroffenen wird nicht relativiert.“ Bei einer Pressekonferenz unter Anwesenheit der Autorin des Berichts, Tanja Kraushofer, sowie den Beiratsmitgliedern Regina Studener-Kuras, Werner Leixnering, Kurt Scholz und Michael Höllwarth präsentierte die Caritas auch präventive Maßnahmen, die nun gesetzt werden. Einiges ist bereits umgesetzt, wie etwa die Verkleinerung der Gruppengrößen, Verbesserung der Personalauswahl, Start der Qualifizierungsoffensive. Weiters wurde ein Instrument der Selbstvertretung für KlientInnen etabliert.

Regelmäßige Befragungen

Die Caritas schuf die Stelle einer Beauftragten für Gewaltprävention, um zusätzlich präventive Schritte auszuloten. Landau: „Außerdem werden ab sofort in regelmäßigen Abständen MitarbeiterInnenbefragungen durchgeführt. Auch Befragungen von KlientInnen in den unterschiedlichsten Arbeitsfeldern sind vorgesehen. Klar ist: Die Ereignisse in der Vergangenheit bedeuten Verantwortung für Gegenwart und Zukunft. Wir brauchen eine Kultur der Achtsamkeit – eine Kultur des Hinsehens. Wir stehen heute nicht am Ende eines Weges, sondern am Beginn. Wir werden ihn mit aller Entschiedenheit weiter verfolgen.“

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