Essen wandert in den Restmüll

Das Rote Kreuz Hollabrunn betreibt jeden Samstag die Tafel Österreich und versorgt Bedürftige mit Lebensmittel.Foto: Rotes Kreuz
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  • hochgeladen von Alexandra Goll

(ae). Wir alle kennen das: Unsere Augen sind größer als der Magen. Mit dem Inhalt unseres Kühlschranks könnten wir problemlos eine Kompanie versorgen, und am Ende werfen wir alles, was sich dem „Ablaufdatum“ auch nur nähert, sicherheitshalber weg. In jedem niederösterreichischen Haushalt wandern Lebensmittel im Wert von 300 Euro in den Müll.

Gratis an Bedürftige

Die Bezirksblätter zeigen, dass es auch anders geht. Im Bezirk Hollabrunn zum Beispiel sammelt das Rote Kreuz für die „Tafel Österreich Hollabrunn“ bei Supermarktketten und diversen Betrieben der Region Lebensmittel, die zwar „abgelaufen“ aber noch völlig in Ordnung sind, ein und verteilt sie gratis an Bedürftige.
Jeden Samstag hat die „Tafel“ im Studentenheim geöffnet, und rund 60 Familien decken sich dort mit Lebensmitteln ein. „54 Tonnen Obst, Gemüse, Fertigprodukte, Wurst, Käse, Milchprodukte, Mehlspeisen, Schokolade und Getränke haben wir im Vorjahr eingesammelt und an Menschen, die mit sehr wenig Geld auskommen müssen, verteilt“, erzählt Jürgen Schwarz, der Magazinleiter der „Tafel Österreich“ in Hollabrunn. Und er weiß auch, dass Waren, die knapp an oder auch jenseits der aufgedruckten Haltbarkeitsgrenze sind, durch die Bank einwandfrei sind.
„Manche Artikel sind auch einen Monat darüber, aber 99,9 % davon sind noch völlig in Ordnung und können bedenkenlos ausgegeben werden.“ Heuer ist der Andrang bei der „Tafel“ gegenüber dem Vorjahr weiter steigend: Im Durchschnitt werden pro Woche 1,2 Tonnen Lebensmittel gesammelt und verteilt, was übers Jahr an die 60 Tonnen ausmachen wird. Bei Handel und Gewerbe werden zwar viele Lebensmittel vor dem Wegschmeißen gerettet, in privaten Haushalten wird aber immer noch gnadenlos verschwendet.

Lebensmittel im Restmüll

„Wir finden sehr viele Lebensmittel im Restmüll“, sagt Angelika Büchler vom Abfallverband Hollabrunn, „weniger im Biomüll. Die Leute sind eher faul und schmeißen die Lebensmittel gleich in der Verpackung in den Restmüllkübel. Da werden viele Artikel weggeschmissen, die noch brauchbar gewesen wären.“

Biomüll nimmt zu

Insgesamt nimmt die Restmüllmenge im Bezirk aber sogar leicht ab. Waren es 2012 noch 6.398 t, wurden 2014 mit 6.328 um 70 t weniger weggeworfen. „Das hängt auch damit zusammen, dass die Einwohnerzahlen im Bezirk leicht rückläufig sind“, sagt Angelika Büchler vom Abfallverband Hollabrunn. Demgegenüber nimmt aber der Biomüll zu. Er stieg im gleichen Zeitraum von 3.167 auf 3.353 t. „Es wird immer weniger selbst kompostiert, die Leute steigen vermehrt auf die Biotonne um, weil das bequemer ist.“

Zur Sache:

Nicht alles, was abgelaufen ist, muss verdorben sein. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist vorgeschrieben, bei sachgerechter Aufbewahrung kann ein Lebensmittel oft auch darüber hinaus konsumiert werden. Es lohnt sich also, zu schauen, zu riechen, zu kosten, bevor man etwas wegwirft.
Eier zum Beispiel können bis zu 2 Wochen über das Haltbarkeitsdatum verbraucht werden, wenn die Schale unbeschädigt ist und sie gut durchgekocht werden.
Hochwertiges Bäckerbrot bleibt deutlich länger genießbar als industrielle Massenware, und auch hart gewordene Reste können in der Küche verwertet werden.
Wurde zu viel gekocht, lassen sich Reste auch aufbewahren. Gut verschlossen, halten Speisen oft mehrere Tage, bei größeren Mengen lohnt sich auch, sie einzufrieren. Daraus lassen sich dann auch neue, schmackhafte Restelgerichte komponieren.

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