Hollabrunn und Göllersdorf werden KLAR!
Hollabrunn und Göllersdorf haben sich zur KLAR! Göllersbach zusammengeschlossen, im Juli beginnt die Arbeit des Projektes Klimawandelanpassungsregion, das sich besonders um Wasser und Wald drehen wird.
HOLLABRUNN. Das Weinviertel ist eine der trockensten Regionen Mitteleuropas, hier sind die Auswirkungen der Klimakrise schon länger spürbar. Insbesondere die Landwirtschaft, zunehmend aber auch die Wohnbevölkerung leiden unter den klimatischen Veränderungen. Die Klimawandelanpassungsregion „KLAR! Göllersbach“ trägt dazu bei, dass die Lebensgrundlage Wasser nachhaltig gesichert ist und die Lebensqualität und regionale Versorgungsfähigkeit, die unsere Region auszeichnen auch für künftige Generationen erhalten bleiben.
Göllersbach als Namensgeber
Der Göllersbach ist Namensgeber der KLAR! und zentrales verbindendes Element für Hollabrunn und Göllersdorf. Er ist, wie viele Weinviertler Bachläufe, wenig Wasser führend und stark reguliert, es besteht kaum lokale Versickerungsmöglichkeit. „Die KLAR!-Region soll unter anderem dazu beitragen, Renaturierungsprojekte und deren Nutzen der Öffentlichkeit darzustellen. Generell wird ein Fokus auf Trockenheit und Wasserknappheit gelegt werden“, so Stadtrat Lukas Niedermayer, der gleichzeitig Obmann des Göllersbach-Wasserverbands ist.
Hollabrunner Wald
Der Hollabrunner Wald als weiteres Verbindungselement der beiden Gemeinden hat mit längeren Trockenheitsphasen zu kämpfen und ist nun bereits mehrere Jahre in Folge erhöhter Waldbrandgefahr ausgesetzt. Gemeinderat Georg Ecker: „Neben der erhöhten Waldbrandgefahr ist auch ein stärkerer Schädlingsdruck durch Pilze und den Borkenkäfer zu beobachten, die Anpassung des Waldes an die geänderten Umstände scheint dringend nötig.“
Ablauf und Maßnahmen der KLAR! Göllersbach
Der Klima- und Energiefonds unterstützt und fördert Gemeinden, die sich zu KLAR!-Regionen zusammenschließen und anhand eines regionsspezifischen Konzeptes Anpassungsmaßnahmen umsetzen. Die Fördersumme orientiert sich an der Größe der Region (Einwohnerzahl), der Kofinanzierungsanteil der gesamten Region beträgt 25%.
Die Themen, die bearbeitet werden sollen, sind vielfältig und reichen von der Renaturierung von Teilen des Göllersbaches, Wassererhalt in der Region über Lösungs- und Präventionsstrategien zur Waldbrandgefahr bis zu Erosionsschutz und Windschutzhecken, klimafitten Pflanzen und trockenheitsresistenten Bäume.
Für die Einreichung wurde bereits intensiv an Inhalten der KLAR! gefeilt und eine Ideensammlung für einen Maßnahmenpool erstellt. Ab Anfang Juli wird Magdalena Geinzer aus Groß als KLAR!-Managerin die Region Göllersbach zu einer Modellregion in Sachen Klimawandelanpassungen aufbauen.
Bevölkerung einbinden
Stadträtin Sabine Fasching brachte den Antrag im Gemeinderat ein, der einstimmig beschlossen wurde. Die Stadtgemeinde Hollabrunn übernimmt die Projektleitung. Einbezogen werden die Bevölkerung der Region sowie verschiedene Stakeholder, um das Projekt auf eine breite Basis zu stellen. Als Steuerungsgruppe des Projektes fungieren die Bürgermeister Alfred Babinsky und Josef Reinwein, die Hollabrunner Stadträte Lukas Niedermayer, Sabine Fasching und Josef Keck sowie Vizebürgermeister von Göllersdorf Martin Schirmböck, Gemeinderat Georg Ecker, die Amtsleiter Franz Stockinger und Leopold Mauer, Bauernkammerobmann Fritz Schechtner, Christian Nowak (Göllersdorf for Future), Arno Klien (Freunde des Hollabrunner Waldes) und Margit Gross vom Naturschutzbund NÖ. Hauptverantwortlich in der Konzeptionsphase war Gemeinderat Georg Ecker.
KLAR!-Managerin
„Mit Frau Geinzer erhält die KLAR! Göllersbach eine hochmotivierte Mitarbeiterin, wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit!“ zeigt sich Bürgermeister Alfred Babinsky begeistert.
Magdalena Geinzer hat sich zeitlebens mit dem Thema Klimawandel beschäftigt, schon während ihres Studiums und auch in ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn: Sie schrieb ihre Bachelorarbeit am Institut für Pflanzenbau im Bereich klimafitte Landwirtschaft an der Universität Rostock und erhielt ihren europäischen Master in Umweltwissenschaften als Doppelabschluss an der Swedish University of Agricultural Sciences, Uppsala, Schweden.
Sie arbeitete als Angestellte beim Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT), bei der Agrarmarkt Austria und zuletzt bei der Landwirtschaftskammer.
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