SCHNITTSTELLE PFLICHTSCHULE - LEHRE
Lehre fördert Reifungsprozess
Religionslehrer beschreibt Schnittstelle Pflichtschule – Lehre.
BEZIRK (jm). „Bei der Lehre läuft das Leben im Echtbetrieb“, gibt der Zellerndorfer Religionslehrer Erwin Mayer seine Erfahrungen mit Lehrlingen und Pflichtschülern wieder. Er unterrichtet seit 2003 an der Landesberufsschule in Geras und bringt auch eine fünfjährige Unterrichtserfahrung von der Polytechnischen Schule mit.
Lehre fordert und fördert
„Der Kochlehrling wird im Betrieb durch die Übernahme von Verantwortung gefordert, aber er erfährt auch unmittelbar Erfolg durch die gelungene Arbeit“, beschreibt Mayer die Szene im Lehrbetrieb bzw. in der Berufsschule. Der engagierte Pädagoge erlebt seine Schüler nicht nur in den Religionsstunden, er verbringt ein- bis zweimal pro Woche auch einige Stunden der Freizeit mit den Lehrlingen.
Paktfähigkeit & Umgangsformen
Wenn Erwin Mayer die Schnittstelle Pflichtschule-Lehre näher betrachtet, fallen ihm Unterschiede in der Paktfähigkeit und in den Umgangsformen auf. „In der Polytechnischen Klasse vereinbarten wir, in einer letzten Unterrichtsstunde zu grillen. Der Lehrer besorgte Griller und Holzkohle, die Schüler sollten ihr Grillgut selber mitbringen, weil die Geschmäcker ja sehr unterschiedlich sind. Wie es dann so weit war, haben gut zwei Drittel der Schüler das Grillgut vergessen.“ Auch beim Grüßen und in der Bereitschaft, auf Fragen vernünftig zu antworten, registriert der Pädagoge bei den Lehrlingen einen wesentlich höheren Prozentsatz. „Das mag schon auch vom Alter abhängen, aber das Berufsleben fördert den Reifungsprozess der Jugendlichen entscheidend“, ist Mayer überzeugt. Arbeitstugenden wie Pünktlichkeit, Ordnung halten, Höflichkeit und Hilfsbereitschaft vermisst er vielfach bei Pflichtschülern, Lehrlinge sind ihnen auch hier voraus.
Teamfähigkeit & Wertschätzung
Zusammenarbeit ist bei Arbeitsaufträgen unbedingt erforderlich, deshalb ist Teamfähigkeit Voraussetzung für den Arbeitserfolg. „Ich beobachte die Köche, wie sie ihr gelungenes Essen fotografieren und über facebook weiterschicken. Sie sind stolz, wenn ihnen die Arbeit gelingt und sie können auch die Leistung anderer wertschätzen“, resümiert Mayer.
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